Ukraine-Krieg im Newsblog | Moskau räumt trotz “Waffenruhe” Angriffe ein

Tag 318 seit Kriegsbeginn: Ein belarussischer Politiker warnt vor Mobilmachung. Bis März will Deutschland alle “Marder” liefern. Alle Infos im Newsblog.

Das Wichtigste im Überblick


Putin lobt Russisch-Orthodoxe Kirche

15.29 Uhr: Zum orthodoxen Weihnachtsfest hat Russlands Präsident Wladimir Putin die Rolle der Russisch-Orthodoxen Kirche als bedeutende Unterstützerin seiner Politik hervorgehoben. Als Element dessen nannte Putin in seiner am Samstag veröffentlichten Weihnachtsbotschaft die kirchliche Hilfe für russische Soldaten im Krieg in der Ukraine, den er erneut als “militärische Spezialoperation” bezeichnete. Putin erklärte, die Russisch-Orthodoxe Kirche leiste einen “enormen konstruktiven Beitrag” zur Einigung der Gesellschaft und Bewahrung des historischen Andenkens sowie zur Erziehung der Jugend und Stärkung der Familie.

Das Oberhaupt der Russisch-Orthodoxen Kirche, Kirill, beruft sich wie Putin auf eine Einheit Russlands und der Ukraine. Er unterstützt die von Putin befohlene Invasion der Ukraine. Orthodoxe Bischöfe in der Ukraine und anderen Ländern, der katholische Papst Franziskus und evangelische Kirchen haben dies verurteilt. Der Krieg hat die Distanz zwischen Christen in der Ukraine und Russland vergrößert. Die Orthodoxie in der Ukraine ist in mehrere Kirchen gespalten, einige ordnen sich nicht dem Moskauer Patriarchen unter. In Abgrenzung zu Russland haben zuletzt mehr ukrainische Gläubige als früher Weihnachten bereits nach westlichem Muster am 25. Dezember gefeiert.

Moskau räumt trotz “Waffenruhe” Angriffe ein

13.35 Uhr: Russland gibt zu, trotz der von Kremlchef Wladimir Putin angeordneten einseitigen Feuerpause während des orthodoxen Weihnachtsfests angebliche ukrainische Angriffe mit eigenen Angriffen erwidert zu haben. In den vergangenen 24 Stunden sollen es Kreml-Angaben zufolge vier gewesen sein.

Auch nach Einschätzung britischer Geheimdienste gehen die Kampfhandlungen in der Ukraine auch in der orthodoxen Weihnachtszeit auf üblichem Niveau weiter – trotz der von Russland erklärten Feuerpause. Eine der am härtesten umkämpften Gegenden sei weiterhin die um die Stadt Kreminna in der Region Luhansk, hieß es am Samstag im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums.

Die Feuerpause soll russischen Angaben zufolge bis Mitternacht von Samstag auf Sonntag gelten, obwohl die Ukraine sie zurückgewiesen habe. Unabhängig bestätigen lassen sich Berichte über das Kampfgeschehen nicht.

Botschafter: Truppen werden von Marder “enorm profitieren”

12.30 Uhr: Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, hat sich zuversichtlich gezeigt, dass nach Schützenpanzern auch Kampfpanzer westlicher Bauart an die Ukraine geliefert werden könnten. “Ich bin Optimist. Nach fast einem Jahr seit Beginn dieser großen russischen Invasion haben viele Menschen in Deutschland endlich begriffen, dass es in diesem Krieg um die Existenz der Ukraine geht und um Frieden in ganz Europa”, sagte Makeiev der “Wirtschaftswoche” auf die Frage, wie groß er die Chance einschätze, dass Deutschland nun auch Kampfpanzer vom Typ Leopard liefert.

Oleksii Makeiev: Der ukrainische Botschafter glaubt, dass die Ukraine vom Marder-Panzer profitieren werde.

EU-Parlamentspräsidentin für Lieferung von Leopard-Panzern an die Ukraine

11.44 Uhr: EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola hat die von der Bundesregierung angekündigte Lieferung von Marder-Panzern an die Ukraine begrüßt. Es sei wichtig, die militärische Unterstützung für die Ukraine fortzusetzen, sagte Metsola am Samstag bei einem Besuch der CSU-Landesgruppe im Bundestag im oberbayerischen Kloster Seeon. Sie sei deshalb auch für die von der CSU und Politikern anderer Parteien geforderte Lieferung von Leopard-Panzern an die Ukraine.

Metsola sagte, Russland wolle, dass Europa bei der Ukraine wegschaue. Dies dürfe nicht zugelassen werden. Es sei wichtig, dass Europa die Ukrainer politisch, humanitär und auch militärisch weiter unterstütze. Es sei aber auch wichtig, dass Europa seine eigenen Verteidigungskräfte stärke und “eine echte Verteidigungs-Union” werde.

Putin feiert orthodoxes Weihnachten alleine in Kremlkirche

11.24 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hat das erste orthodoxe Weihnachtsfest seit dem Einmarsch seiner Armee in die Ukraine auf dem Gelände des Kremls gefeiert. Von staatlichen russischen Medien am Samstag verbreitete Fotos und Filmaufnahmen zeigen, wie der 70-Jährige lediglich im Beisein von Kirchendienern in der Mariä-Verkündigungs-Kathedrale steht. Ein Video dazu sehen Sie hier.

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