Ukraine-Krieg im Newsblog | Luftwaffe fängt vier russische Flugzeuge ab

Tag 386 seit Kriegsbeginn: Der Internationale Strafgerichtshof hat einen Haftbefehl gegen Putin erlassen. Luftwaffe fängt russische Flieger über der Ostsee ab. Alle Infos im Newsblog.

Das Wichtigste im Überblick


Luftwaffe fängt vier russische Flugzeuge ab

08.10 Uhr: Britische und deutsche Kampfjets haben am Freitag über der Ostsee in der Nähe von Estland am Freitag vier russische Flugzeuge abgefangen. Das schreibt die Bundeswehr auf Twitter auf ihrem offiziellen Account “Team Luftwaffe”. Dazu heißt es: “Viel los über der Ostsee. Heute hat die Alarmrotte gleich vier russische Flugzeuge abgefangen.”

Zunächst hätten die Eurofighter ein Flugzeug des Typs Tu-134 identifiziert. Danach seien zwei Su-27 und eine AN-12 gesichtet worden. Die deutschen und britischen Jets seien danach an die Ämari Air Base in Estland zurückgeflogen.

Selenskyj: Haftbefehl gegen Putin “historische Entscheidung”

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin als eine “historische Entscheidung” des Internationalen Strafgerichtshofs gelobt. “Der Anführer eines Terrorstaates und eine weitere russische Amtsträgerin sind offiziell Verdächtige in einem Kriegsverbrechen”, sagte Selenskyj in seiner am Freitagabend in Kiew verbreiteten Videobotschaft.

Der Haftbefehl des Gerichts in Den Haag erging wegen Verschleppung von Kindern von ukrainischem auf russisches Gebiet. Tausende ukrainische Kindern seien illegal deportiert worden, sagte der Staatschef. Russland bestreitet Kriegsverbrechen und betont, die Kinder seien vor dem Krieg in Sicherheit gebracht worden. Dagegen wirft die Ukraine Moskau eine zwangsweise “Russifizierung” der Kinder vor.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei einem Auftritt in Kiew (Archivbild): Die Regierung der Ukraine hat den Haftbefehl gegen Wladimir Putin mit Nachdruck begrüßt. (Quelle: IMAGO/PRESIDENT OF UKRAINE apaimages)

“Die Trennung der Kinder von ihren Familien, ihnen jede Möglichkeit des Kontakts mit ihren Angehörigen zu nehmen, sie auf russischem Gebiet zu verstecken, in entfernten Regionen zu verteilen – all das ist offensichtlich russische Staatspolitik, es sind staatliche Entscheidungen, es ist das staatliche Böse”, betonte Selenskyj. Selenskyj dankte dem Team um den Chefankläger des Gerichtshofs in Den Haag, Karim Khan, für den Schritt, der es ermögliche, die Schuldigen zu bestrafen. Die Ukraine wiederum werde alles dafür tun, die verschleppten Mädchen und Jungen zurückzuholen, sagte Selenskyj.

EU-Länder wollen Granaten-Pakt für die Ukraine schließen

19.40 Uhr: Mehrere EU-Länder wollen am Montag eine Vereinbarung über den gemeinsamen Kauf von Artilleriegeschossen für die Ukraine unterzeichnen. Ein hochrangiger EU-Beamter sagte der Nachrichtenagentur Reuters, er erwarte, dass viele der 27 EU-Länder die sogenannte Projektvereinbarung unterzeichnen werden.

Der gemeinsame Kauf von 155-mm-Artilleriegeschossen soll am Rande eines Treffens der EU-Außen- und Verteidigungsminister am Montag in Brüssel unterzeichnet werden. Die ersten Bestellungen im Rahmen des Plans könnten bis Ende Mai getätigt werden. Die Ukraine verschießt pro Tag mehrere tausend Artilleriegeschosse pro Tag, mehr als die westlichen Verbündeten an Nachschub liefern können. Die EU berät seit Monaten, wie sie mehr Munition produzieren kann. Nun könnte ein wichtiger Schritt gelungen sein.

Von der Leyen: Putin hat Energieschlacht eindeutig verloren

13.50 Uhr: Kremlchef Wladimir Putin ist nach Überzeugung von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen damit gescheitert, Europa durch eine reduzierte Versorgung mit Gas zu erpressen. “Putin hat die von ihm entfachte Energieschlacht eindeutig verloren, und seine Erpressung hat nicht funktioniert”, sagte die Politikerin am Freitag der Deutschen Presse-Agentur und anderen Medien bei einem Besuch der Gasförderplattform Troll A vor der norwegischen Westküste.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verewigt sich auf einer Gasröhre der Förderplattform Troll A: "Zusammen sind wir sicher", steht auf Englisch über ihrer Unterschrift.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verewigt sich auf einer Gasröhre der Förderplattform Troll A: “Zusammen sind wir sicher”, steht auf Englisch über ihrer Unterschrift. (Quelle: IMAGO/Ole Berg-Rusten)

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein