Video soll brennendes Bachmut nach russischem Beschuss zeigen
Von dpa, afp, Reuters, t-online
Aktualisiert am 05.05.2023 – 22:22 UhrLesedauer: 42 Min.
Tag 436 seit Kriegsbeginn: Wagner-Chef Prigoschin will seine Söldner aus Bachmut abziehen. Russland droht nach Drohnen-Vorfall mit “konkreten Aktionen”. Alle Infos im Blog.
Das Wichtigste im Überblick
Video soll brennendes Bachmut nach russischem Beschuss mit verbotenen Phosphor-Bomben zeigen
21.41 Uhr: Ein Video aus der umkämpften Stadt Bachmut im Osten der Ukraine soll den Einsatz von Phosphor-Bomben durch russische Truppen zeigen. Es scheint von den ukrainischen Spezialkräften zu stammen und wurde zunächst auf Telegram und Facebook geteilt. Die Echtheit ließ sich jedoch nicht bestätigen. Es kursierte am Freitagabend auch auf Twitter. Dort postete es unter anderem der Militär-Experte Rob Lee vom Foreign Policy Research Institut.
Bei Phosphorbomben handelt es sich um Brandbomben, die ein Gemisch aus weißem Phosphor und Kautschuk enthalten. Der Einsatz gegen die Zivilbevölkerung nach der Genfer Konvention verboten. Vorwürfe von ukrainischer Seite, Russland würde Brandwaffen einsetzen, hatte es bereits zuvor gegeben.
Ukraine schießt offenbar erstmals russische Hyperschallrakete ab
20.20 Uhr: Dem ukrainischen Militär ist es offenbar in der Nacht zum Freitag erstmals gelungen, eine Hyperschallrakete im Anflug auf Kiew abzuschießen. Nach Einschätzung der Nato sind die Raketen kaum oder nur sehr schwer mit Flug- oder Raketenabwehr abzufangen. Hier lesen Sie mehr zu dem Abschuss.
Putin und Russlands Elite: Wird Prigoschin zu gefährlich?
20.09 Uhr: In mehreren Videos kritisierte der Chef der Wagner-Truppe, Jewgeni Prigoschin, die russische Führung am Freitag scharf. Das hat Seltenheitswert. Es ist allerdings nicht der erste Angriff des Wagner-Chefs auf den Kreml. Die Söldnergruppe Wagner ist zu einem wichtigen Machtinstrument für Putin geworden, aber wie wichtig ist Prigoschin für den Kremlchef wirklich? Ist Wagner vielleicht sogar zu mächtig geworden?
Kadyrow bietet Ersatz für Wagner-Söldner an
19.58 Uhr: Der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow hat angeboten, seine eigene Truppe “Achmat” in die ostukrainische Stadt Bachmut zu schicken, sollten sich der russische Söldnerführer Jewgeni Prigoschin und seine Leute aus dem Ort zurückziehen. “Ja, wenn der ältere Bruder Prigoschin und ‘Wagner’ gehen sollten, dann verliert der Generalstab eine erfahrene Einheit und an ihre Stelle könnten dann der kleine Bruder Kadyrow und ‘Achmat’ treten”, schrieb Kadyrow am Freitag auf Telegram. Seine Kämpfer seien bereit, voranzugehen und die Stadt zu erobern. “Das ist nur eine Frage von Stunden.”
Zuvor hatte Prigoschin einen Abzug seiner Söldnereinheiten am kommenden Mittwoch angekündigt. Diese müssten “ihre Wunden lecken”. Als Ursache hatte der 61-Jährige hohe Verluste wegen mangelnder Artillerieunterstützung durch die russischen Streitkräfte angeführt und dabei die Armeeführung direkt angegriffen. Hier lesen Sie mehr zu der Ankündiung Prigoschins.
Ukraine berichtet von anhaltenden schweren Kämpfen
19.08 Uhr: Russische Angreifer und ukrainische Verteidiger haben sich am Freitag erneut schwere Kämpfe im Osten der Ukraine geliefert. “Die schwersten Gefechte toben um Bachmut und Marjinka”, meldete der ukrainische Generalstab in seinem täglichen Lagebericht. Allein an diesen beiden Frontabschnitten seien am Freitag knapp 30 russische Angriffe abgeschlagen worden. Auch bei Limansk lieferten sich beide Seiten schwere Kämpfe.
Nach Darstellung der ukrainischen Militärführung sind die russischen Truppen bemüht, Bachmut bis spätestens 9. Mai vollständig zu erobern. Für Moskau wäre dies ein Prestigeerfolg zum Tag des Sieges über Nazi-Deutschland. Da die Kapitulation, die eigentlich am 8. Mai 1945 in Kraft trat, damals auf Wunsch Stalins in der Nacht zum 9. Mai im sowjetischen Hauptquartier ein zweites Mal unterzeichnet wurde, gilt dieser Tag in Russland als Feiertag.