Ukraine-Krieg im Blog | Ukraine schießt eigene Drohne über Kiew ab

Tag 434 seit Kriegsbeginn: Der ukrainische Präsident Selenskyj besucht die Niederlande. In Russland brennt nach einem Drohnenangriff eine Raffinerie. Alle Infos im Blog.

Das Wichtigste im Überblick


Russland soll angeblich Sprengstoff am AKW Saporischschja lagern

23.30 Uhr: Russische Truppen sollen nach einem Bericht der ukrainischen Pravda im Atomkraftwerk Saporischschja Sprengstoff lagern. Dieser soll sich neben anderer militärischer Ausrüstung nahe einer Turbine der Einheit Nummer 4 befinden. Der Bericht beruft sich auf Aussagen der ukrainische Atombehörde, die diese Informationen von der Internationalen Atombehörde IAEA erhalten habe.

Luftwaffe: Ukraine hat eigene Drohne abgeschossen

22.21 Uhr: Die ukrainische Flugabwehr hat am Donnerstag über der Hauptstadt Kiew eine Drohne der eigenen Streitkräfte abgeschossen. Militärs hatten die Kontrolle über das unbemannte Flugobjekt verloren, teilte die Luftwaffe am Abend mit. Um mögliche “unerwünschte Folgen” zu vermeiden, sei beschlossen worden, die Drohne vom türkischen Typ Bayraktar abzuschießen. “Es ist schade, aber so ist die Technik, und solche Fälle kommen vor”, hieß es in der auf Telegram verbreiteten Erklärung.

In Kiew und Umgebung war wegen der Drohne am Abend Luftalarm ausgelöst worden. Videoaufnahmen in sozialen Netzwerken zeigten, wie die Drohne über dem Zentrum von Kiew abgeschossen wurde. Der Luftalarm wurde nach kurzer Zeit aufgehoben.

Kiew und die südukrainische Hafenstadt Odessa waren erst in der Nacht zum Donnerstag von russischen Drohnen angegriffen worden.

Ex-Raumfahrtchef: Russland soll Atomwaffen einsetzen

21.03 Uhr: Als Reaktion auf den angeblichen Drohnenangriff der Ukraine auf den Kreml hat der ehemalige Chef der russischen Raumfahrtorganisation, Dmitri Rogosin, sich für den Einsatz von taktischen Atomwaffen ausgesprochen. Es gebe aus seiner Sicht keine andere Möglichkeit, um die ukrainische Gegenoffensive zu stören, teilte Rogosin in einem Video via Telegram mit.

Nach der russischen Nuklear-Doktrin habe man “das Recht, taktische Nuklearwaffen einzusetzen, denn dafür gibt es sie”, sagte er und bezeichnete sie als “großen Ausgleich für die Momente, in denen es eine klare Diskrepanz zugunsten des Feindes gibt”. Rogosin war von 2018 bis 2022 Leiter der russischen Raumfahrtorganisation Roskosmos. Aktuell soll er sich als militärischer Berater für Russland in der Ukraine aufhalten.

Luftalarm über Kiew

20.02 Uhr: In der ukrainischen Hauptstadt Kiew und Umgebung ist am Donnerstagabend wegen eines unbemannten Flugobjekts kurzzeitig Luftalarm ausgelöst worden. Im Stadtzentrum waren Explosionen und Gewehrfeuer zu hören, wie Bewohner berichteten. Die Militärbehörden forderten die Menschen auf, Ruhe zu bewahren und Schutzräume aufzusuchen.

Die Flugabwehr sei im Einsatz, hieß es. Videoaufnahmen in sozialen Netzwerken zeigten, wie eine Drohne über dem Zentrum von Kiew abgeschossen wurde. Der Luftalarm wurde nach kurzer Zeit aufgehoben.

“Die feindliche Drohne wurde abgeschossen”, erklärte der Stabschef von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Andrij Jermak. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko berichtete von “Explosionen und Bränden” im Bezirk Solomjanskyj und warnte die Menschen vor etwaigen Drohnentrümmern.

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USA nennt russische Vorwürfe zu Drohnenangriff “lächerlich”

18.58 Uhr: Die US-Regierung hat den Vorwurf Russlands, hinter dem angeblichen Drohnen-Anschlag auf den Kreml zu stecken, als “lächerlich” zurückgewiesen. “Die Vereinigten Staaten hatten nichts damit zu tun. Wir wissen nicht einmal genau, was hier passiert ist”, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Donnerstag im US-Fernsehen. Mit Blick auf Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte Kirby: “Herr Peskow lügt.”

Zuvor hatte Peskow ohne Nennung von Beweisen gesagt: “Wir wissen, dass die Entscheidung über solche Handlungen und Terrorakte nicht in Kiew getroffen wird, sondern in Washington. Und Kiew führt aus, was ihnen gesagt wird.” Kirby betonte, dass die USA die Ukraine weder ermutigen noch es ihr ermöglichen würden, außerhalb der ukrainischen Grenzen anzugreifen. “Wir befürworten keine Angriffe auf einzelne Staatsoberhäupter, wir ermutigen sie nicht, wir unterstützen sie nicht”, fügte er hinzu.

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