Tag 438 seit Kriegsbeginn: Die Ukraine meldet eine groß angelegte Angriffswelle auf weite Teile des Landes. Selenskyj schafft einen sowjetischen Feiertag ab. Alle Infos im Blog.
Das Wichtigste im Überblick
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Russischer Besatzungschef: Regen verzögert ukrainische Offensive
21.52 Uhr: Neue Regenfälle haben nach Angaben der russischen Besatzungsbehörden in der Südukraine den Beginn der erwarteten Offensive Kiews verzögert. “Wieder hat instabiles feuchtes Wetter Einzug gehalten. Der Boden muss zehn bis zwölf Zentimeter durchgetrocknet sein, damit die Technik darüber rollen kann”, sagte am Montag der Verwaltungschef des von Moskau kontrollierten Teils von Saporischschja, Jewgeni Balizki, im russischen Fernsehen. Trotzdem könne die Gegenoffensive “jeden Moment beginnen”, warnte er.
Am vergangenen Freitag begann die russische Verwaltung mit der Evakuierung der frontnahen Ortschaften im Gebiet Saporischschja. Davon betroffen ist auch die Stadt Enerhodar, in der sich das Atomkraftwerk Saporischschja befindet. Balizki sprach von einer zeitweisen Umsiedlung der Bewohner zur Sicherheit der Bevölkerung. “Wenn wir die Faschisten zurücktreiben an die deutschen Grenzen, dann können die Menschen auf ihren heimatlichen Boden zurückkehren”, sagte er. Die russische Propaganda stellt ihren Angriffskrieg gegen die Ukraine oft als Abwehr einer faschistischen Bedrohung dar.
Russland will Militärpräsenz in Kirgistan ausbauen
21.51 Uhr: Russland will nach eigenen Angaben seine Militäranlagen in Kirgisistan ausbauen. Die Staatsoberhäupter beider Länder hätten die Wichtigkeit “der Stärkung der kirgisischen Streitkräfte und des Ausbaus russischer Militäreinrichtungen auf kirgisischem Gebiet” betont, hieß es in einer am Montag veröffentlichten Erklärung des Kreml nach Gesprächen zwischen dem kirgisischen Präsidenten Sadir Dschaparow und Russlands Staatschef Wladimir Putin in Moskau.
Beide Länder planten, ihre “militärische und technische Zusammenarbeit” sowie ihre wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zu vertiefen, um “eine neue Stufe der Integration” zu erreichen.
In der ehemaligen Sowjetrepublik Kirgisistan mit fast sieben Millionen mehrheitlich muslimischen Einwohnern unterhält Russland eine Militärbasis, die unter anderem einen Flugplatz und eine Marineeinrichtung am Gebirgssee Issyk-Kul beherbergt. Russland und Kirgistan sind militärische Bündnispartner in der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS). Der von Moskau geführten Militärallianz gehören zudem weitere ehemalige Sowjetrepubliken an.
Lässt Putin den Krieg jetzt weiter eskalieren?
20.45 Uhr: Am 9. Mai feiert Russland den “Tag des Sieges” über Nazideutschland. Im Zuge der großen Militärparade auf dem Roten Platz im Moskau wird eine Rede des russischen Präsidenten Wladimir Putin erwartet. Der wichtigste nicht-religiöse Feiertag in Russland wird dabei in diesem Jahr von dem Drohnenangriff auf den Kreml überschattet. Umso mehr dürfte Putin Stärke demonstrieren wollen. Hier lesen Sie mehr zur Bedeutung des morgigen Tages und der Rede Putins für den Ukraine-Krieg.
Wagner-Chef spricht von Fortschritten in Bachmut
20.25 Uhr: Die Söldner der Gruppe Wagner machen nach Angaben ihres Chefs Jewgeni Prigoschin kleine Fortschritte im seit Monaten umkämpften Bachmut. “Heute sind die Gruppen bis zu 130 Meter vorwärts gekommen”, teilt er in sozialen Medien mit. Es werde heftig gekämpft. Seinen Angaben nach erhalten die Söldner-Einheiten mittlerweile die Munition, die er von der russischen Armee eingefordert hatte. Die Angaben aus dem Kriegsgebiet lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Lukaschenko zu unangekündigtem Besuch in Russland eingetroffen
20.06 Uhr: Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko ist einen Tag vor einer geplanten großen Militärparade in Moskau zu einem unangekündigten Besuch in Russland eingetroffen. Auf einem Video, das die belarussische staatliche Nachrichtenagentur Belta am Montag veröffentlichte, war zu sehen, wie der 68-Jährige am Moskauer Flughafen von Russlands Vizeregierungschef Denis Manturow in Empfang genommen wurde.