Tag 433 seit Kriegsbeginn: Bei Angriffen auf die Region Cherson tötet Russland 19 Menschen. Selenskyj weist die Schuld für den Drohnenangriff in Moskau von sich. Alle Infos im Blog.
Das Wichtigste im Überblick
300 Millionen Dollar: USA kündigen mehr Militärhilfe für Ukraine an
20.39 Uhr: Die US-Regierung hat neue militärische Hilfe für die Ukraine im Wert von 300 Millionen US-Dollar (gut 271 Millionen Euro) angekündigt. Dabei handelt es sich um Munition für Waffensysteme wie die Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars und Artilleriegeschosse, teilte das US-Außenministerium am Mittwoch an. Die Vereinigten Staaten schicken demnach auch Panzerabwehrwaffen, Raketen und Kleinwaffen an Kiew. In dem Paket seien außerdem “Lastwagen und Anhänger zum Transport von schwerem Gerät sowie Ersatzteile und andere wichtige Feldausrüstung” enthalten. Dies werde es der Ukraine erlauben, sich weiterhin gegen den Überfall Russlands zu verteidigen.
Die USA gelten als wichtigster Verbündeter der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Invasion und unterstützen die Ukraine seit Beginn des Angriffskriegs. Laut Verteidigungsminister Lloyd Austin steuerten die Vereinigten Staaten seit Kriegsbeginn Militärhilfen im Wert von mehr als 35 Milliarden Dollar (knapp 32 Milliarden Euro) bei.
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19 Tote bei russischen Angriffen in Region Cherson
19.31 Uhr: Im südukrainischen Gebiet Cherson sind durch russischen Beschuss offiziellen Angaben zufolge mindestens 19 Menschen getötet worden. Allein in der Gebietshauptstadt Cherson seien mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. 47 weitere wurden verletzt. Nördlich der Stadt starben demnach drei Elektromonteure und nordöstlich ein weiterer Zivilist durch russischen Beschuss. In der Stadt Cherson gerieten offenbar ein Baumarkt und der Bahnhof unter Beschuss.
Russland habe “massive” Angriffe gegen Zivilisten in der Region geführt. Der Eisenbahn zufolge wurde dabei auch ein Waggon des Zugs nach Lwiw getroffen und ein Schaffner verletzt. Die Passagiere hätten sich zu dem Zeitpunkt in einem Schutzkeller befunden. Im Gebiet seien fünf weitere Ortschaften beschossen worden, teilte der Militärgouverneur des Gebiets, Olexander Prokudin, am Mittwoch bei Telegram mit. Zuvor hatte er eine fast dreitägige Ausgangssperre in Cherson für das kommende Wochenende angekündigt.
Russland hatte mehrere Monate große Teile des Gebiets Cherson besetzt. Im vergangenen November hatten sich die russischen Truppen über den Fluss Dnipro nach Südosten zurückgezogen. Der Dnipro bildet derzeit die Frontlinie.
Medwedew ruft zum Mord an Selenskyj auf
18.34 Uhr: Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew fordert als Reaktion auf den mutmaßlichen ukrainischen Drohnenangriff auf den Kreml und Staatschef Wladimir Putin im Gegenzug die “physische Eliminierung” des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. “Nach dem heutigen Terrorakt gibt es keine andere Variante als die physische Eliminierung Selenskyjs und seiner Clique”, schrieb Medwedew am Mittwoch auf Telegram. Seit Monaten macht der Ex-Präsident Russlands mit wüsten Beiträgen auf der Plattform von sichreden.
In seinen Augen werde Selenskyj “zur Unterzeichnung der Kapitulation der Ukraine nicht gebraucht”, schrieb Medwedew weiter. “Wie bekannt ist, hat auch Hitler keine (Kapitulation) unterschrieben.” Es werde sich sicherlich in der Ukraine ein Stellvertreter wie Hitlers kurzzeitiger Nachfolger, Admiral Karl Dönitz, finden.
Nach russischer Darstellung soll in der Nacht zum Mittwoch eine angebliche Drohnenattacke auf den Kreml abgewehrt worden sein. Moskau bezeichnete dies als “Attentatsversuch” auf Putin. Die Staatsführung in Kiew weist jede Verantwortung zurück.
Blinken: Können ukrainische Beteiligung an Kremlangriff nicht bestätigen
17.01 Uhr: Die USA können den Vorwurf Russlands nicht bestätigen, wonach die Ukraine versucht haben soll, den Kreml und Präsident Wladimir Putin anzugreifen. “Wir wissen es einfach nicht”, sagt US-Außenminister Antony Blinken der “Washington Post”.
Auf die Frage, ob die USA die Ukraine kritisieren würden, sollte sie sich entscheiden, auf russischem Gebiet zurückzuschlagen, antwortet Blinken, dies seien Entscheidungen, die die Ukraine treffen müsse. Die USA seien zuversichtlich, dass der Ukraine die Rückeroberung weiterer eigener Gebiete gelingen werde. Der Krieg in der Ukraine sei für Russlands bereits ein strategischer Misserfolg.