Medwedew: “Die gesamte Ukraine wird brennen”
Von t-online, dpa, afp, Reuters
Aktualisiert am 04.02.2023 – 13:12 UhrLesedauer: 40 Min.
Tag 346 seit Kriegsbeginn: Die USA schicken neue Waffen, darunter auch weitreichende Raketen. Verbündete halten sich noch mit Leopard-Lieferungen zurück. Alle Infos im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
Stromausfall in Millionenstadt Odessa
13.11 Uhr: Die ukrainische Hafenstadt Odessa ist nach einer größeren Havarie im Leitungsnetz seit dem Samstagmorgen ohne Strom. “An einem der Hochspannungsumspannwerke, über die die Stadt Odessa mit Strom versorgt wird, ist heute Morgen ein Transformator ausgefallen, der nach einer Beschädigung durch russische Angriffe repariert wurde”, teilte der Energieversorger Ukrenerho am Samstag in seinem Telegram-Kanal mit.
Den Angaben von Ukrenergo zufolge ist die Lage im Umland besser, in den meisten Landkreisen sei die Stromversorgung gesichert. Die Region Odessa ist eine der am stärksten von den russischen Raketenangriffen betroffenen Gebiete. “Alle Hochspannungs-Umspannwerke in der Region haben Schäden erlitten”, teilte Ukrenerho mit. Zwar konnten die Schäden teilweise durch Reservegeräte behoben werden, doch gibt es erhebliche Einschränkungen bei der Stromversorgung. Immer wieder kommt es auch zu plötzlichen flächendeckenden Stromausfällen. Außer dem Hafen gibt es in Odessa zahlreiche wichtige Industriebetriebe.
Medwedew: “Die gesamte Ukraine wird brennen”
12.55 Uhr: Die Lieferung moderner Waffen aus den USA an die Ukraine lösen nach Darstellung des russischen Spitzenpolitikers Dmitri Medwedew nur weitere Vergeltungsschläge des russischen Militärs aus. Das gelte bis hin zur Nukleardoktrin, sagte Medwedew der Journalistin Nadana Fridrichson, die die Zitate auf ihrem Telegram-Kanal veröffentlichte. “Die gesamte Ukraine, die unter Kiews Herrschaft bleibt, wird brennen”, erklärte Medwedew demnach in dem schriftlich geführten Interview.
Medwedew ist der stellvertretende Vorsitzende des mächtigen Nationalen Sicherheitsrates, an dessen Spitze Staatschef Wladimir Putin steht. Der frühere Präsident Medwedew ist einer der kämpferischsten Befürworter der russischen Invasion der Ukraine, die vor fast einem Jahr begonnen hat.
Generalbundesanwalt Frank: Ukraine-Krieg international aufarbeiten
12.41 Uhr: Generalbundesanwalt Peter Frank hat sich für eine strafrechtliche Aufarbeitung des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine auf internationaler Ebene ausgesprochen. “Ob durch den Internationalen Strafgerichtshof oder ein Sondertribunal, ist letztlich eine Entscheidung der internationalen Gemeinschaft”, sagte er der “Welt am Sonntag”. Aber man wolle schließlich die Staatenlenker zur Rechenschaft ziehen, “also diejenigen, welche die politische Entscheidung getroffen haben, einen Krieg zu beginnen, und Personen, die diese Entscheidung auf höchster militärischer Ebene umsetzen”. Frank sagt weiter: “Das spricht nach meiner Meinung für eine Aufarbeitung auf internationaler Ebene.”
Russland und Ukraine vollziehen neuen Gefangenenaustausch
11.51 Uhr: Russland und die Ukraine haben nach Angaben aus Moskau den zahlenmäßig größten Gefangenenaustausch seit Jahresbeginn vollzogen. “Im Laufe eines schwierigen Verhandlungsprozesses wurden 63 russische Soldaten vom Territorium zurückgeholt, welches das Kiewer Regime kontrolliert”, teilte das russische Verteidigungsministerium am Samstag auf seinem Telegram-Kanal mit. Die Ukraine bestätigte später den Austausch und die Rückkehr von 116 Gefangenen.
Den Angaben des russischen Verteidigungsministeriums zufolge wurden die befreiten Soldaten medizinisch und psychologisch versorgt. Sie hätten zudem bereits Kontakt zu ihren Angehörigen aufnehmen können. Unter den Freigelassenen seien auch Personen einer “sensiblen Kategorie”, deren Freilassung die Vereinigten Arabischen Emirate vermittelt hätten, heißt es in der Mitteilung. Ob es sich dabei um hochrangige Offiziere, Söldner oder Spione handelt, präzisierte das Ministerium nicht. Genauere Angaben zu den ukrainischen Gefangenen machte derweil der Leiter des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Jermak. Freigelassen wurden demnach 114 Soldaten und Unteroffiziere plus zwei Offiziere.
Portugal will Leopard-Panzer an die Ukraine liefern
10.48 Uhr: Portugal wird nach Aussagen von Ministerpräsident Antonio Costa Leopard-2-Panzer an die Ukraine liefern. “Wir arbeiten derzeit daran, einige unserer Panzer abgeben zu können”, sagte er der Nachrichtenagentur Lusa auf einer Reise in die Zentralafrikanische Republik. “Ich weiß nicht, wie viele Panzer (in die Ukraine) geschickt werden, aber das wird zu gegebener Zeit bekanntgemacht.” Portugal sei in Gesprächen mit Deutschland, um Teile für die Reparatur einiger nicht einsatzfähiger Panzer aus dem portugiesischen Bestand zu bekommen.