Sudan: US-Militärflugzeug über Hauptstadt Khartum

Die USA haben in der Nacht das Botschaftspersonal und dessen Familien aus dem Sudan evakuiert. Das bestätigten die US-Regierung und sudanesische Rebellen.

In der Nacht zum Sonntag haben die USA Botschaftspersonal aus dem Sudan evakuiert. “Heute hat das US-Militär auf meinen Befehl hin eine Operation durchgeführt, um die Regierungspersonal aus Khartum herauszuholen”, hieß es in einer Verlautbarung von US-Präsident Joe Biden. Er dankte Dschibuti, Äthiopien und Saudi-Arabien, die entscheidend zum Erfolg der Operation beigetragen hätten.

Amerikanische Medien berichteten, dass nach lokalen Angaben amerikanische Militärhubschrauber über der Botschaft geflogen seien. Ein US-Militärflugzeug war zuvor im Luftraum des Sudan gesichtet worden. Auf der Website Flightradar war angezeigt, wie eine Lockheed-Martin AC-130J Ghostrider der US-Luftwaffe über der Stadt kreiste.

Die Nachrichtenagentur Reuters sprach von sechs Flugzeugen für die Evakuierung. Sie beruft sich auf Angaben der Rebellengruppe RSF. Die Aktion sei mit Washington abgestimmt gewesen. Der US-Sender CNN meldete in der Nacht, dass das Botschaftspersonal und dessen Familien auf dem Weg aus dem Sudan seien und die Vertretung geschlossen wurde. Das bestätigte später auch Außenminister Antony Blinken. Die RSF sagte auf Twitter zu, auch mit anderen Auslandsvertretungen zusammenzuarbeiten, um Ausländern eine “sichere Rückkehr in ihre Länder” zu ermöglichen.

Erster Bundeswehr-Versuch scheiterte

Inmitten der Kämpfe im Sudan hatten am Samstag einige Länder mit der Evakuierung eigener Staatsbürger und anderer Ausländer begonnen. Saudi-Arabien teilte mit, man habe 157 Saudis und Menschen anderer Nationalitäten außer Landes gebracht. Fernsehbilder zeigten Aufnahmen von Personen auf einem Kriegsschiff. Welche Staatsangehörigkeit sie haben, blieb zunächst offen. Kuwait sagte, einige seiner Bürger seien in Dschidda in Saudi-Arabien angekommen. Jordanien erklärte, es habe mit der Evakuierung von 300 Menschen begonnen.

Kämpfe im Sudan: Jetzt werden Evakuierungen westlicher Bürger vorbereitet. (Quelle: Glomex)

Ein ausländischer Diplomat sagte, einige Mitarbeiter der Botschaften in Sudans Hauptstadt Khartum hofften, in den kommenden Tagen per Flugzeug außer Landes gebracht zu werden. Die US-Botschaft warnte US-Bürger, das Mitfahren in Fahrzeug-Konvois aus Khartum erfolge auf eigene Gefahr. Deutschland bereitet mehrere Optionen für eine Evakuierung vor, wie Außenministerin Annalena Baerbock am Freitag mitgeteilt hatte.

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