Seit wenigen Tagen soll im Erzgebirge ein zwei Meter hohes Denkmal einer rechtsextremen Gruppe an “Opfer des Corona-Terrors” erinnern. Nicht mehr lange, wenn es nach der Stadt geht.
Ein Denkmal, das an “Opfer des Corona-Impfexperiments” und der “Zwangsmaßnahmen des Kretschmer-Regimes” erinnern soll, beschäftigt jetzt die Behörden im Erzgebirge. “Wenn es nach uns geht, steht es nicht lange”, sagte der Altenberger Bürgermeister Markus Wiesenberg (CDU) t-online. Die rechtliche Situation sei schwierig, das Denkmal aber unerträglich: “Es verhöhnt die vielen Toten der Corona-Pandemie.”
Am Dienstag tauschten sich Stadt- und Kreisverwaltung und Polizei über die Entwicklung aus, auch die Staatskanzlei wurde aufgrund der Formulierung “Kretschmer-Regime” informiert. Nun würden alle rechtlichen Möglichkeiten ausgelotet, das Denkmal entfernen zu lassen.
Gelände gehört laut Grundbuch Westdeutschem
“Über die Corona-Zeit und die Maßnahmen kann man gerne diskutieren, da gibt es auch manches, was zu kritisieren ist”, so der Bürgermeister. “Aber nicht in dieser Form, das ist eine Schande angesichts der Verstorbenen.” Im Erzgebirge wurde bundesweit eine der höchsten Todesraten unter Coronainfizierten registriert, sie lag dreimal so hoch wie im Bundesschnitt – gleichzeitig war die Impfquote niedrig.
Das Gelände des Grundstücks ist Privatgrund, die “Freien Sachsen” gaben an, dass es der Partei gehört. Dem Eintrag im Grundbuch zufolge sei der Besitzer aber eine Privatperson in Westdeutschland, sagte Wiesenberg. Aus Zinnwald-Georgenfeld und Altenberg hat sich nach den Kenntnissen des Bürgermeisters auch niemand an der Einweihung beteiligt. Wie angemeldet waren 30 Teilnehmer bei der Einweihung, geht aus dem Polizeibericht hervor.
Martin Kohlmann, Vorsitzender der “Freie Sachsen”, erklärte auf Anfrage von t-online, es seien Vorkehrungen gegen Vandalismus getroffen worden. Er drohte an, dass das Denkmal im Falle einer Zerstörung in doppelter Größe neu aufgestellt werde.