Tschetschenenpräsident Kadyrow gehört zu Putins loyalsten Unterstützern. Nun erwägt er offenbar, eine Miliz zu gründen, die weltweit westlichen Einfluss bekämpft.
Der Präsident der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, plant laut eigenen Aussagen eine eigene Armee, “um die Interessen der unterdrückten Völker zu schützen”. Das berichtet die russische Staatsagentur Tass am 1. Mai.
“Ich habe in letzter Zeit mehr darüber nachgedacht, eine ziemlich gute Armee zu schaffen, die über den ganzen Globus reisen könnte, um die Nationen zu schützen, die derzeit von Ländern, die ihre Demokratie aufzwingen, zerstört und eliminiert werden”, so Kadyrow.
Vorbild Wagner-Miliz?
Eine Armee gegen Länder, die anderen “ihre Demokratie aufzwingen”? Dass Kadyrow damit vor allem die USA und die westliche Welt meint, scheint naheliegend. Die Militäreinheit, die dem Tschetschenenführer vorschwebt, soll dann offenbar weltweit in Ländern aktiv sein und dort westlichen Einfluss bekämpfen.
Damit würde sie stark an die russische Wagner-Miliz und deren Chef Jewgeni Prigoschin erinnern. Bevor Wagner der breiten Öffentlichkeit durch sein brutales Vorgehen im Ukraine-Krieg bekannt wurde, waren die Söldner unter anderem in Syrien und in Mali aktiv – und zwar stets auf Seite anti-westlicher Kräfte.
Eifert Kadyrow also Prigoschin nach? Erst kürzlich zeigten sich die beiden gemeinsam öffentlich, um Möglichkeiten für eine “Kooperation” auszuloten, wie der ukrainische Regierungsberater Anton Geraschtschenko auf Twitter schrieb. Einzelheiten über das Treffen sind nicht bekannt.
Wie “Tass” weiter berichtet, soll Kadyrows Armee “ausschließlich aus Patrioten” bestehen, die bereit seien, für den Einsatz ihr Leben zu opfern. Es sei ein “sehr schwieriger Weg”, aber es ginge voran, so Kadyrow.