Newsblog zum Ukraine-Krieg ++ Putin verpflichtet Söldner zur Loyalität

Tag 549: Weitere Risse im russischen Machtapparat? Der Präsident der Teilrepublik Tschetschenien trauert öffentlich um Wagner Chef Prigoschin. Alle Infos im Newsblog.

Das Wichtigste im Überblick


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Zwei Tage nachdem der Chef der Wagner-Söldner, Jewgeni Prigoschin, ums Leben gekommen ist, greift der russische Präsident Wladimir Putin durch. In einem Dekret wurden alle Söldnergruppen im Land dazu verpflichtet, einen Eid auf die russische Flagge zu schwören. Damit sollen nach angaben der “Moscow Times” die sprirituellen und moralischen Grundlagen für die Verteidigung des Landes gelegt werden”. Adressat seien Freiwilligenverbände, unter die in der Regel auch Söldnergruppen fallen. In dem Dokument wird gefordert, dass die Kämpfer ihre Loyalität zur Russischen Föderation erklären und strikt den Fehlen ihrer Kommandeure und Befehlshaber folgen. Schon vor dem Prigoschin-Aufstand hatte es Versuche gegeben, die Wagner-Soldaten unter das Kommando Moskaus zu stellen.

Resnikow sieht Putin nach Prigoschin-Tod geschwächt

1.12 Uhr: Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow sieht den russischen Präsidenten Wladimir Putin durch den Flugzeugabsturz politisch geschwächt, bei dem führende Mitglieder der Wagner-Söldnertruppe ums Leben gekommen sind. Resnikow erinnert in einem Interview mit “Bild”, “Welt” und “Politico” daran, dass es zwischen Putin und der Wagner-Gruppe ein Abkommen nach dem Marsch auf Moskau vor zwei Monaten gegeben habe, das jetzt gebrochen worden sei. Resnikow hält auch das Dementi des Kremls zur Verantwortung für den Flugzeugabsturz für unglaubwürdig.

Selenskyj drängt bei F-16-Jets zur Eile

23.45 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj drängt zur Eile für einen Einsatz der Kampfjets vom Typ F-16 gegen die russische Aggression. “Unser Ziel ist, uns an den Zeitpunkt anzunähern, da die F-16 uns helfen, die russischen Terroristen fernzuhalten. So schnell wie möglich”, teilte er am Freitagabend auf X (vormals Twitter) mit. Nach der angekündigten Lieferung der Kampfflugzeuge durch die Niederlande und Dänemark würden die dort bei seinen jüngsten Besuchen getroffenen Vereinbarungen umgesetzt, sagte Selenskyj auch in seiner in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft. Auch Norwegen hatte F-16 angekündigt.

Ukraine: Russland zieht Truppen für neue Offensive zusammen

20.49 Uhr: Russland zieht nach Darstellung der Ukraine seine Truppen für eine neue Offensive zusammen. “Nach einem Monat heftiger Kämpfe und erheblichen Verlusten bei Kupjansk und Lyman ordnet der Feind seine Kräfte und Mittel neu”, erklärte Generaloberst Oleksandr Syrskyj, der Kommandeur der ukrainischen Bodentruppen. Es müssten unverzüglich Schritte zur besseren Verteidigung der gefährdeten Frontabschnitte eingeleitet werden. Einzelheiten nannte er nicht. Die Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden. Eine russische Stellungnahme liegt nicht vor.

Flugschreiber und Trümmer von Prigoschins abgestürztem Jet geborgen

19.37 Uhr: Zwei Tage nach dem mutmaßlichen Tod des russischen Söldnerführers Jewgeni Prigoschin bei einem Flugzeugabsturz sind die Flugschreiber und Trümmer der Maschine zu Untersuchungen abtransportiert worden. Das meldete die staatliche Nachrichtenagentur Ria am Freitag von der Unfallstelle im Gebiet Twer.

Das zentrale Ermittlungskomitee in Moskau informierte über die Bergung der Flugschreiber, deren Auswertung Rückschlüsse auf die Absturzursache geben könnten. Ein Ria-Video zeigte, wie ein großes Wrackteil verhüllt auf einem Lastwagen weggefahren wurde.

An der Absturzstelle seien zehn Leichen gefunden worden, die Identität der Toten werde nun anhand molekular-genetischer Analysen geklärt, teilten die Ermittler in Moskau am Freitagabend mit. Auch an der Absturzstelle selbst gingen die Untersuchungen weiter, hieß es.

Ukrainischer Geheimdienstchef: Befreiung der Krim ist nicht mehr weit

18.07 Uhr: Laut dem Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes HUR, Kyrylo Budanow, soll die Befreiung der Halbinsel Krim bald bevorstehen. Es werde eine Bodenoperation geben, sagte Budanow im Rahmen einer Fernsehspendenaktion. Laut Budanow werde die Ukraine ihre Bürger nicht unter der russischen Besatzung zurücklassen.

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