Putin wechselt Kommandeur für Ukraine-Krieg erneut aus
Von dpa, afp, reuters, t-online
Aktualisiert am 11.01.2023 – 18:39 UhrLesedauer: 24 Min.
Tag 322 seit Kriegsbeginn: Polen ist bereit, Leopard-Panzer an die Ukraine abzugeben. Um die ukrainische Stadt Soledar wird weiterhin erbittert gekämpft. Alle Infos im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
Generalstab in Kiew: Kämpfe um Soledar dauern an
18.25 Uhr: Die schweren Kämpfe um die ostukrainische Kleinstadt Soledar dauern nach Angaben des Generalstabs in Kiew weiter an. Um die gesamte Region Donezk unter seine Kontrolle zu bringen, versuche das russische Militär, sowohl Bachmut anzugreifen als auch die Versorgungswege in das benachbarte Soledar zu unterbrechen, teilte die ukrainische Militärführung in Kiew am Mittwoch mit.
“Die Kämpfe dauern an”, hieß es in der Mitteilung. Zuvor hatte bereits der Sprecher der Ostgruppe der ukrainischen Armee, Serhij Tscherewatyj, russische Berichte über die Eroberung der Kleinstadt dementiert.
Am Dienstag hatte der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, behauptet, dass die Kleinstadt im Gebiet Donezk fast erobert und etwa 500 ukrainische Soldaten eingeschlossen seien. Die russische Militärführung schwieg dazu. Kremlsprecher Dmitri Peskow erwähnte im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Interfax lediglich eine “positive Dynamik beim Vorankommen”.
Putin wechselt Kommandeur für Ukraine-Krieg erneut aus
17.28 Uhr: Rund zehneinhalb Monate nach Kriegsbeginn hat Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu Generalstabschef Waleri Gerassimow zum neuen Kommandeur der russischen Truppen in der Ukraine ernannt. Der bisherige Kommandeur Sergej Surowikin, der den Posten erst im vergangenen Oktober übernommen hatte, solle Gerassimows Stellvertreter werden, teilte das Ministerium am Mittwoch in Moskau mit.
Schoigu ernannte mit General Oleg Saljukow und Generaloberst Alexej Kim zudem noch zwei weitere Stellvertreter. Moskau begründete die Neuaufstellung mit einer “Ausweitung des Ausmaßes der zu lösenden Aufgaben” sowie der Notwendigkeit einer engeren Kooperation der einzelnen Armeeteile.
Ukrainischer Außenminister geht von Leopard-Lieferung aus Deutschland aus
17 Uhr: Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba geht trotz des aktuellen Neins aus Berlin davon aus, dass Deutschland Leopard-Kampfpanzer an die Ukraine liefern wird. “Selbst wenn Deutschland gewisse rationale Argumente dafür haben sollte, es nicht zu tun, wird Deutschland es zu einem späteren Zeitpunkt trotzdem tun”, sagte Kuleba im Interview mit der ARD-“Tagesschau”. Das sei bei Panzerhaubitzen, Marder-Panzern und Patriots-Luftabwehrsystem auch so gewesen, erläuterte er.
“Erst sagen sie Nein, dann verteidigen sie ihre Entscheidung heftig, um am Ende doch Ja zu sagen”, resümierte Kuleba. Er sehe “keine einzige negative Konsequenz für Deutschland”, sollten die Leopard-Panzer geliefert werden.
In der Diskussion um die Panzerlieferungen sieht Kuleba in seiner deutschen Amtskollegin Annalena Baerbock (Grüne) offenbar eine Verbündete. Baerbock sei “nicht diejenige, die überzeugt werden muss”, sagte der Außenminister, der am Dienstag zusammen mit der Grünen-Politikerin die ostukrainische Stadt Charkiw besucht hatte. Baerbock habe “eine wichtige Rolle dabei gespielt, vergangene Lieferungen möglich zu machen”.
Polen zur Lieferung von Leopard-Panzern an Ukraine bereit
15.18 Uhr: Warschau ist bereit zur Lieferung von Leopard-Kampfpanzern. Das teilte der polnische Präsident Andrzej Duda am Mittwoch mit. “Eine Kompanie von Leopard-Kampfpanzern wird im Rahmen einer internationalen Koalition übergeben, die sich derzeit bildet”, sagte Duda der Nachrichtenagentur Reuters zufolge bei seinem Besuch in Lwiw, wo er auch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj traf.
Polen besitzt 249 Leopard-2-Panzer aus deutscher Produktion. Mögliche Partner in einer solchen Leopard-Koalition könnten neben Polen auch Finnland, Dänemark und Spanien sein, die ebenfalls im Besitz von Leopard-2-Panzern sind.