Nach „D-Day“-Enthüllungen

FDP-Generalsekretär Djir-Sarai tritt zurück

Aktualisiert am 29.11.2024 – 11:23 UhrLesedauer: 2 Min.

Der Generalsekretär ist wegen eines Strategiepapiers seiner Partei unter Druck geraten. Jetzt tritt Bijan Djir-Sarai von seinem Amt zurück.

Nach der Veröffentlichung des D-Day-Papiers tritt FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai zurück. Das berichteten mehrere Medien übereinstimmend. Zuvor hatte bereits die Vorsitzende der Jungliberalen, Franziska Brandmann, den Rücktritt des Politikers gefordert. Djir-Sarai will sich um 11.30 Uhr vor der Presse äußern.

Die FDP steht aktuell in der Kritik, da sie in den vergangenen Monaten den Bruch der Ampelkoalition im Bund vorbereitet hatte. Die Partei hatte am Donnerstag ein achtseitiges Dokument im Stil einer Powerpoint-Präsentation selbst veröffentlicht, nachdem das Nachrichtenportal „Table.Briefings“ bereits darüber berichtet hatte. Zuvor hatte eine Recherche der „Zeit“ schon große Diskussionen über Ursachen und Urheber des Koalitionsbruchs ausgelöst. In mehreren Treffen der engsten FDP-Führung wurden demnach seit Ende September Szenarien für ein Ende der Koalition durchgespielt.

Das veröffentlichte FDP-Papier stieß nicht nur wegen seines Inhalts, sondern auch wegen der Wortwahl auf Kritik. In dem Dokument taucht der durch den Zweiten Weltkrieg historisch vorgeprägte Begriff „D-Day“ mehrfach auf – als Synonym für den möglichen Zeitpunkt zum Ausstieg aus der gemeinsamen Regierung mit SPD und Grünen.

„D-Day“ kann aus dem Englischen mit „Tag X“ übersetzt werden – oder auch „Tag der Entscheidung“ meinen. Im Deutschen ist die Formulierung vor allem im Zusammenhang mit der Landung der Alliierten in der Normandie zur Befreiung Europas vom Nationalsozialismus bekannt. Den Auftakt dafür markierte der „D-Day“ am 6. Juni 1944. Er steht aber auch für unmenschliches Blutvergießen, Zehntausende Tote und Verwundete.

Djir-Sarai hatte in einem Interview bei RTL/ntv am 18. November mit Blick auf damalige Medienberichte über die „D-Day“-Formulierung betont: „Das stimmt nicht. Dieser Begriff ist nicht benutzt worden.“

Nach der Veröffentlichung des FDP-Papiers bemühte er sich in der „Welt“ noch um Schadensbegrenzung: „Das Papier ist auf Ebene der Mitarbeiter entstanden. Niemand aus der Führung der FDP kannte das Papier.“ Einen Grund, zurückzutreten, sah er zunächst nicht.

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