Protest gegen Musk

Immer mehr Tesla-Kunden wollen ihre Autos loswerden


Aktualisiert am 16.03.2025 – 13:45 UhrLesedauer: 4 Min.

Donald Trump und Elon Musk sitzen in einem neuen Tesla: Trotz der PR-Aktion sinken die Verkaufszahlen des Elektroautobauers. (Quelle: AP)

Das Musk-Unternehmen Tesla muss kämpfen. Die Absätze gehen zurück, Kunden verkaufen ihre Autos und öffentliche Proteste kratzen am Image.

Bei Elon Musks Autofirma Tesla brechen nicht nur die Verkaufszahlen ein, und einige Kunden wollen ihre Fahrzeuge wieder verkaufen. Manche machen das öffentlichkeitswirksam, wie der demokratische Senator Mark Kelly, der damit gegen die Politik Trumps und Musks protestiert. Zahlen von Onlinebörsen wie CarGurus in den USA zeigen: Kelly ist nicht alleine. Teslas sind die am meisten angebotenen Gebrauchtfahrzeuge, berichtet das US-Magazin „Newsweek“.

Video | Politiker gibt seinen Tesla zurück

Quelle: t-online

Durch das große Angebot sind auch die Preise für gebrauchte Teslas gesunken. Manche Modelle sind bereits für 10.000 US-Dollar weniger als vergleichbare Modelle anderer Hersteller zu haben. Im vergangenen Jahr hatte der Autovermieter Hertz bereits 30.000 Teslas abgestoßen. Nach Daten der Autoverkaufsseite „US News“ stehen mehr als 15.000 gebrauchte Teslas zum Verkauf, darunter brandneue Modelle. Der Durchschnittspreis beträgt 30.000 US-Dollar (27.557,66 Euro) – vor zwei Jahren waren es noch 70.000 Dollar (64.305,32). Bei der deutschen Autobörse Autoscout24.de stehen derzeit über 1.000 Modelle zum Verkauf.

In San Francisco, wo sich viele Techfirmen angesiedelt haben und das eigentlich als elektrofreundlich gilt, wenden sich viele von der Musk-Firma ab. „Ich habe meinen Tesla im März letzten Jahres gekauft, bevor ich sah, dass Elon verrückt ist“, sagte ein Besitzer dem „San Francisco Chronicle“, der sein Model 3 gegen einen BMW eintauschte, obwohl er noch Tausende Euro für den dreijährigen Leasingvertrag schuldete.

Sowohl Audi- als auch Mercedes-Händler in San Francisco berichteten über einen Anstieg der Tesla-Angebote. Andy Hansen, Chief Operating Officer bei Audi San Francisco, sagte: „Wir haben definitiv einen großen Aufschwung bei den Leuten gesehen, die ihre Teslas eintauschen wollen“, und sein Autohaus meldete fünf Tesla-Verkäufe pro Woche, Tendenz steigend.

Auf der Plattform TikTok gibt es zahlreiche Beiträge von Tesla-Besitzern, die ihr Auto wegen Elon Musk und seiner Politik loswerden wollen. Einige haben Hunderttausende Aufrufe.

Prominente Stimmen feuern die Verkäufe an: Die aus Tennessee stammende Sängerin Sheryl Crow hatte ebenfalls vor Wochen bekannt gegeben, dass sie ihren Tesla verkauft hat und teilte dies in einer Erklärung mit: „Meine Eltern haben immer gesagt … du bist der, mit dem du dich abgibst. Es kommt eine Zeit, in der man sich entscheiden muss, mit wem man sich verbünden will. So long Tesla.“ Proteste gibt es auch aus dem rechten Lager. So protestierte der ultrarechte TV-Moderator Alex Jones vor einem Tesla-Händler gegen die Rolle von Elon Musk in der US-Regierung.

Weltweit sind die Absätze bei Tesla-Neuwagen eingebrochen. 2024 verzeichnete der E-Auto-Pionier erstmals einen Absatzrückgang, die Gewinne leiden unter dem vor allem in China tobenden Preiskrieg. Seit Jahresbeginn haben sich die Schwierigkeiten verschärft. In den ersten Monaten 2025 brach die Nachfrage nach Tesla-Fahrzeugen drastisch ein.

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