Die Münchner tun sich trotz optischer Überlegenheit lange schwer mit Benfica Lissabon. Am Ende wird ein Leistungsträger der Münchner zum Matchwinner. Die Partie wird von einem Zwischenfall überschattet.
Ein dringender Sieg für den FC Bayern – mit ganz viel Mühe: Der deutsche Rekordmeister gewann am vierten Spieltag der Champions League knapp mit 1:0 (0:0) gegen Benfica Lissabon und feierte damit nach zwei Niederlagen in Folge wieder einen Erfolg in der „Königsklasse“.
Jamal Musiala (67. Minute) traf zum insgesamt verdienten Erfolg der Gastgeber, die über die komplette Spieldauer optisch überlegen waren, gegen äußerst defensiv orientierte Portugiesen, die kaum hochkarätige Torchancen herausspielen konnten. Die Partie wurde in der ersten Hälfte von einem Notfall auf der Tribüne überschattet, der für Stille im Stadion sorgte (mehr dazu lesen Sie hier).
Um unter die ersten Acht zu kommen, müssten die Bayern, die nach dem vierten Spieltag den 17. Platz belegen, von ihren ausstehenden vier Spielen noch drei gewinnen. Der nächste Gegner auf dem steinigen Weg zum erhofften „Finale dahoam 2.0“ ist Paris Saint-Germain (26. November). Es folgen die Spiele gegen Schachtar Donezk in Gelsenkirchen (10. Dezember), bei Feyenoord Rotterdam (22. Januar 2025) und gegen Slovan Bratislava (29. Januar).
Das Spiel war schon vor dem Anpfiff geprägt von unglücklichen äußeren Umständen. Zunächst wurde der Anstoß um 15 Minuten auf 21.15 Uhr verschoben, weil es beim Transport der Fans zur Arena in Fröttmaning erhebliche Probleme im öffentlichen Nahverkehr gab. Die U-Bahn-Linie 6 war von einer Stellwerksstörung und einem Feuerwehreinsatz betroffen (mehr dazu lesen Sie hier). Dramatisch war freilich, was danach geschah.
Kurz nach dem Anpfiff wurde es in der Südkurve mucksmäuschenstill. Bald stellte sich heraus, dass es auf dem Mittelrang zu einem Notfalleinsatz kam (mehr dazu lesen Sie hier). Die Fans verzichteten aus Mitgefühl auf Anfeuerungsrufe und Gesänge, nach Ende des Einsatzes nach einer guten halben Stunde Spielzeit rollten sie auch ihre Fahnen ein. „Das Leben steht über dem Sport“, teilte die Fan-Dachorganisation „Club Nr. 12“ über Instagram mit.
Währenddessen lief das Spiel ohne große Höhepunkte dahin. Die Bayern legten, wie zu erwarten, sofort den Vorwärtsgang ein. Ebenso wurde schnell deutlich, dass die Gäste mit dem ehemaligen Münchner Renato Sanches in der Schaltzentrale auf Konter setzen würden.
Bei aller Überlegenheit taten sich die Bayern schwer, Torchancen herauszuspielen. Kompany, der dieses Mal Konrad Laimer und Serge Gnabry anstelle von Raphaël Guerreiro und Kingsley Coman in seine Startelf beordert hatte, nutzte nach 20 Minuten eine kurze Unterbrechung zur Behandlung von Anatolij Trubin. Er rief seine Spieler an die Seitenlinie und erteilte Instruktionen.
Tatsächlich näherten sich die Münchner danach zunehmend dem Tor des portugiesischen Rekordmeisters an. Dabei scheiterte zunächst Kane an Trubin (33.), wenig später und innerhalb weniger Sekunden parierte der Ukrainer erneut Schüsse von Kane sowie Olise (36.).
Trubin konnte sich auch nach der Pause, nach der Benficas Trainer Bruno Lage unter anderem den ehemaligen Heidenheimer Jan-Niklas Beste einwechselte, nicht über mangelnde Beschäftigung beschweren. Wieder scheiterten Kane (47.) und Olise (49.) am Schlussmann. Gegen die neue Kopfballstärke von Musiala war er allerdings machtlos.