Gold gilt als wertbeständig – doch nicht jede Form von Gold eignet sich als Geldanlage. Während Goldmünzen als Krisenabsicherung taugen, drohen bei Schmuck und Sammlerstücken hohe Verluste.
Gold hat eine magische Anziehungskraft. Seit Jahrtausenden dient es als Währung, Statussymbol und nicht zuletzt auch als Wertanlage. Doch taugt Gold tatsächlich als sichere Geldanlage – oder ist es nur eine Absicherung für Krisenzeiten? Und welche Form lohnt sich überhaupt: Goldmünzen, Barren oder Schmuck? Dieser Artikel gibt Ihnen die Antworten.
Für Anleger, die Gold als Wertanlage nutzen möchten, eignen sich in erster Linie Goldmünzen und Goldbarren. Besonders sogenannte Bullion Coins, also international anerkannte Anlagemünzen wie der Krügerrand, der Maple Leaf oder der American Eagle, sind eine sinnvolle Wahl. Sie sind weltweit handelbar und unterliegen nur geringen Aufschlägen.
Auch Goldbarren sind eine gängige Form der Goldanlage. Ab einer Stückelung von einer Unze gelten sie als besonders effizient, da kleinere Barren oft höhere Prägeaufschläge haben. Verbraucherschützer haben ermittelt, dass Sie bei einer 1/10-Unzen-Münze bereits mit einem Gebührenanteil von rund 22 Prozent am Endverkaufspreis rechnen müssen. Deshalb sollte man bei der Goldanlage 1-Unzen-Münzen bevorzugen.
Ein weiterer Vorteil von Anlagegold ist, dass es steuerlich begünstigt ist: In Deutschland sind Goldmünzen und -barren, die als gesetzliches Zahlungsmittel gelten, mehrwertsteuerfrei und nach einer Haltedauer von einem Jahr steuerfrei veräußerbar.
Nicht jede Form von Gold ist als Anlage geeignet. Goldmünzen enthalten reines Gold und sind steuerlich begünstigt. Sie lassen sich weltweit leicht handeln und ihr Wert orientiert sich am aktuellen Goldpreis. Schmuck hingegen besteht oft aus Goldlegierungen, die nur einen bestimmten Feingoldanteil haben.
Zudem hat Goldschmuck bereits beim Kauf oft einen hohen Aufpreis, da neben dem Materialwert auch Design und Handwerkskunst bezahlt werden. Beim Wiederverkauf bringt Schmuck meist nur den Schmelzwert ein, sodass hohe Verluste entstehen können. Dies macht ihn als Wertanlage unattraktiv.
Auch Sammlermünzen sind problematisch, da ihr Preis nicht nur vom Goldgehalt, sondern auch vom Sammlerwert abhängt. Hier kann es passieren, dass eine Münze an Wert verliert, wenn die Nachfrage sinkt.
Medaillen sind besonders ungeeignet, da sie kein gesetzliches Zahlungsmittel sind und oft weit über ihrem eigentlichen Goldwert verkauft werden. Ihr Wiederverkaufswert ist in der Regel gering oder nicht vorhanden.
„Echtes“ Gold mit einem Reinheitsgrad von 99,9 Prozent (24 Karat) bietet einige Vorteile. Es dient als Inflationsschutz, da sein Wert in Zeiten hoher Geldentwertung oft stabil bleibt. Zudem ist Gold ein begrenztes Gut und kann, anders als Papiergeld, nicht beliebig vermehrt werden. Während wirtschaftliche Krisen oft zu Kurseinbrüchen bei Aktien führen, kann Gold ein stabilisierender Faktor sein und Anlegern in turbulenten Zeiten Sicherheit geben.
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Allerdings gibt es auch erhebliche Risiken. Gold bringt keine laufenden Erträge wie Zinsen oder Dividenden. Wer Gold kauft, kann nur dann Gewinne erzielen, wenn der Goldpreis steigt und das Edelmetall gewinnbringend verkauft werden kann.
Die historische Wertentwicklung von Gold ist jedoch überschaubar. Das Edelmetall bleibt weit hinter Zinspapieren und Aktien zurück. Die Preissteigerungen der letzten zwanzig Jahre liegen deutlich über dem langfristigen Durchschnitt seit 1900. Die reale Rendite von Gold, also nach Abzug der Inflationsrate, betrug im historischen Rückblick durchschnittlich 0,7 Prozent pro Jahr. Sie liegt damit unter den Renditen von langfristigen Staatsanleihen und Aktien.
Weiterhin müssen Goldkäufer mit hohen Handelskosten rechnen. Die Differenz zwischen Ankaufs- und Verkaufspreis kann beträchtlich sein, insbesondere bei kleinen Stückelungen. Hinzu kommt, dass Gold starken Kursschwankungen unterliegt. Sein Preis kann sich innerhalb weniger Monate markant ändern, und Anleger können schnell Verluste erleiden.