Knall in der Formel 1
Red Bull trennt sich offenbar von Helmut Marko
08.12.2025 – 16:52 UhrLesedauer: 2 Min.
Das Aus von Dr. Helmut Marko bei Red Bull ist offenbar beschlossene Sache. Für den Österreicher wird es nicht weitergehen – trotz gültigen Vertrags.
Kurz nach dem furiosen Formel-1-Finale in Abu Dhabi, bei dem Max Verstappen seinen WM-Titel an McLaren-Pilot Lando Norris verlor, geht bei Red Bull nun offenbar eine Ära zu Ende. Wie die britische Zeitung „The Telegraph“ berichtet, trennen sich die Wege des Energydrink-Herstellers und Motorsportberater Dr. Helmut Marko. Der Vertrag des seit 2005 für das Team tätigen Ex-Rennfahrers wäre eigentlich noch ein Jahr gültig gewesen.
Jetzt scheint für den 82-Jährigen jedoch Schluss zu sein. Am Rennwochenende in den Vereinigten Arabischen Emiraten hatte Marko auf die Frage, ob seine Zukunft bei Red Bull infrage stünde, zwar geantwortet: „Sie steht nicht infrage, ich werde ein Gespräch führen und dann sehen, was ich mache.“ Er betonte aber auch: „Es ist eine komplexe Kombination verschiedener Dinge. Ich muss darüber schlafen und dann werden wir sehen.“
Marko gilt als enger Vertrauter von Red Bulls Top-Fahrer Max Verstappen. Das Ausscheiden des gebürtigen Grazers soll laut Bericht aber keinen Einfluss auf die Zukunft des vierfachen Weltmeisters haben, der eben jene in der Vergangenheit noch an Markos Verbleib geknüpft hatte. Für Verstappen sei die Wettbewerbsfähigkeit der Red-Bull-Boliden in der kommenden Saison entscheidend dafür, ob er über 2026 hinaus für den Rennstall an den Start geht, schreibt „The Telegraph“
2024 stand Marko vor allem aufgrund des Machtkampfs mit dem damaligen Teamchef Christian Horner im medialen Fokus. Jeder der beiden soll die Rückendeckung von jeweils einer Seite der Red-Bull-Eigentümer gehabt haben: Marko die der österreichischen Seite um das Mitglied der Geschäftsführung Oliver Mintzlaff und Horner die der thailändischen Miteigentümer. Zu diesem Zeitpunkt beherrschte auch ein Skandal um angeblich übergriffiges Verhalten von Horner einer Mitarbeiterin gegenüber die Schlagzeilen.
Sowohl Marko als auch Horner wurden damals mit einem möglichen Rauswurf in Verbindung gebracht. Am Ende durften beide Kontrahenten bleiben. Der Teamfrieden war vorerst wiederhergestellt. Aber: Star-Designer Adrian Newey sowie Sportdirektor Jonathan Weatley kehrten Red Bull den Rücken. Horner riss wiederum immer mehr Macht an sich, übernahm unter anderem auch den Vorsitz der Technik- und Motorenabteilung sowie der Marketing-Abteilung.
Sportlich ging es daraufhin bergab. Zwar konnte Verstappen 2024 noch einmal den WM-Titel einfahren, doch die Vormachtstellung von Red Bull in der Formel 1 war verloren gegangen. Die Team-WM musste der Rennstall an McLaren abschenken. Im Juli dieses Jahres folgte dann doch noch die Entlassung von Horner. Red Bull nannte keine offizielle Begründung für die Entscheidung. Jetzt geht mit Marko offenbar auch der zweite mächtige Red-Bull-Boss.