Die Warnblinker sind an: Der Aachener Hersteller für Motorradbeleuchtung, die Kellermann GmbH, hat Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Der Betrieb wird zunächst ohne Einschränkungen weitergeführt.

Der Aachener Spezialist für Motorradbeleuchtung, die Kellermann GmbH, ist zahlungsunfähig. Laut übereinstimmenden Medienberichten hat das Unternehmen einen Antrag auf eine Insolvenz in Eigenverwaltung eingereicht. Das Amtsgericht Aachen hat sie derweil angeordnet und Rechtsanwalt Mark Boddenberg zum vorläufigen Sachwalter bestellt.

Bei einer solchen speziellen Insolvenz bleibt die Geschäftsführung im Amt, erhält jedoch einen Juristen als Sachverwalter sowie einen Restrukturierungsspezialisten an die Seite gestellt. So soll etwa eine außergerichtliche Einigung mit den Gläubigern erzielt werden.

Die 1989 gegründete Firma Kellermann gilt als führend im Markt der Nachrüst-Blinker – das Unternehmen soll sogenannte „Mini-Blinker“ auf dem deutschen Markt etabliert haben, heißt es in Fachportalen. Die Produkte werden oft nur „Kellermänner“ genannt, schreibt „Speedweek.com“.

„Die wichtigste Botschaft ist, dass unser Geschäftsbetrieb ohne Einschränkung fortgeführt wird und wir alle unsere Kunden weiterhin wie bewährt bedienen“, sagte Geschäftsführer Ulrich Bos laut Mitteilung der zuständigen Anwaltskanzlei „AndresPartner“.

Der Hauptgrund für die jetzige Insolvenz in Eigenregie seien die Folgen der Corona-Pandemie, die zu Umsatzeinbußen geführt hatte. Auch die anhaltende Konsumzurückhaltung im Zuge des Ukraine-Krieges als auch die gestiegene Inflation hatten dem Unternehmen zugesetzt.

Zusätzlich dürften Plagiate der Blinker aus Fernost der Firma Umsätze gekostet haben. Bereits 2013 hatte der Firmengründer Guido Kellermann mit einer spektakulären Aktion für Aufmerksamkeit gesorgt, schreibt „motorradonline.de“. Laut dem Bericht hatte er 1.900 Blinker-Plagiate von einem US-Kampfpanzer demonstrativ überrollen lassen.

Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter sind derweil für drei Monate durch das Insolvenzgeld der Arbeitsagentur gesichert. Die Gesellschafter hätten derweil betont zum Unternehmen zu stehen und die Restrukturierung der Firma zu unterstützen, heißt es in der Mitteilung der Anwaltskanzlei weiter.

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