Mögliche Wechselwirkungen und Infos zur Einnahme

Vorerkrankungen und Wechselwirkungen

Diese Personen sollten keine Baldrian-Tabletten einnehmen


Aktualisiert am 14.12.2025 – 08:01 UhrLesedauer: 4 Min.

Baldrian gegen Schlafstörungen: Bei der Einnahme ist einiges zu beachten. (Quelle: Ika84/getty-images-bilder)

Baldrian-Tabletten sollen auf natürliche Weise bei Schlafstörungen helfen. Bei der Einnahme sollten Sie aber unbedingt Neben- und Wechselwirkungen beachten.

Baldrian (Valeriana officinalis) ist eine alte Heilpflanze, die sowohl in Europa als auch in Asien vorkommt. Aus der Wurzel der Pflanze kann ein Extrakt gewonnen werden, der entspannend und entkrampfend wirken soll. Daher gilt Baldrian in der Naturheilkunde schon lange als Heilmittel gegen Unruhe und nervös bedingte Einschlafstörungen. Die Wirkung ist aus wissenschaftlicher Sicht allerdings nicht eindeutig bewiesen.

Der Vorteil pflanzlicher Schlaf- und Beruhigungsmittel wie Baldrian ist, dass sie im Gegensatz zu verschreibungspflichtigen Medikamenten nicht abhängig machen. Dennoch gibt es bei der Einnahme von Baldrian in konzentrierter Form einiges zu beachten.

Baldrian kann in Form von Tees, Tabletten oder Tropfen eingenommen werden. Baldrian-Tabletten enthalten den getrockneten Extrakt der Baldrianwurzel und sind damit höher konzentriert als Tees oder Tinkturen. Je nach Marke sind pro Tablette 450 bis 800 Milligramm des Baldrianextrakts enthalten.

Ob Baldrian tatsächlich bei Schlafproblemen und Nervosität helfen kann, ist umstritten. Es gibt zwar viele Studien zur Wirkung von Baldrain, doch diese wurden meist nur mit wenigen Probanden durchgeführt und sind somit nicht sehr aussagekräftig. Dennoch bestätigen der Dachverband europäischer Fachgesellschaften für Phytotherapie (ESCOP) und die wissenschaftliche Kommission des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) die Wirkung von Baldrian gegen Unruhe und nervöse Einschlafstörungen.

Nicht belegt ist hingegen, ob Baldrian auch gegen Herz- und Magen-Darm-Beschwerden hilft.

Die Tabletten werden unzerkaut mit viel Flüssigkeit eingenommen. Je nach Grund der Einnahme unterscheidet sich allerdings, wann Sie die Tabletten einnehmen sollten.

Leiden Sie tagsüber unter Unruhe, können Sie bis zu dreimal täglich eine Tablette einnehmen. Beachten Sie aber, dass Baldrian Ihre Konzentration und Reaktionsfähigkeit beeinflussen kann. Nach der Einnahme von Baldrian-Tabletten sollten Sie daher weder am Straßenverkehr teilnehmen noch Maschinen bedienen oder ohne sicheren Halt arbeiten.

Wollen Sie Baldrian nehmen, um besser einschlafen zu können, sollten Sie eine Tablette eine halbe Stunde vor dem Zubettgehen einnehmen. Allerdings: Damit eine Wirkung von Baldrian spürbar sei, müsse das Mittel über einen Zeitraum von zwei bis vier Wochen eingenommen werden, informiert der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel der Europäischen Arzneimittel-Agentur.

Wie lange Sie Baldrian-Tabletten einnehmen, ist grundsätzlich nicht begrenzt. Beachten Sie aber unbedingt die Hinweise zur richtigen Einnahme der Tabletten auf dem Beipackzettel. Handelt es sich um Tabletten mit einer höheren Konzentration, kann die Anzahl der benötigten Tabletten abweichen.

Haben Sie aus Versehen eine größere Menge als vorgeschrieben geschluckt, brauchen Sie in der Regel keine schweren Folgen zu befürchten. Eine zu hohe Dosis (etwa ab 20 Gramm pro Tag) können laut Europäischer Arzneimittelagentur (EMA) allerdings zu Müdigkeit am Tag, Bauchkrämpfen, einem Engegefühl in der Brust, Benommenheit und zitternden Händen führen. Diese Symptome verschwinden allerdings nach etwa 24 Stunden wieder.

Aktie.
Die mobile Version verlassen