
Chiphersteller in der Krise
Nexperia-Mitarbeitern in Hamburg droht Kurzarbeit
21.12.2025 – 10:12 UhrLesedauer: 1 Min.
Dem wichtigsten europäischen Werk des Chipherstellers Nexperia drohen Einschnitte. Arbeitgeber und Betriebsrat verhandeln über Kurzarbeit für die 1.600 Beschäftigten in Hamburg-Lokstedt.
Die Krise des niederländischen Chipherstellers Nexperia trifft nun offenbar auch den Standort Hamburg. Wie das „Hamburger Abendblatt“ berichtet, verhandeln Arbeitgeber und Betriebsrat über Kurzarbeit für das Werk in Hamburg-Lokstedt, dem wichtigsten europäischen Nexperia-Standort mit rund 1.600 Beschäftigten.
Hintergrund sind fehlende Kapazitäten in der Weiterverarbeitung der Chips – eine Folge des Konflikts zwischen den europäischen und chinesischen Unternehmensteilen. Der Chiphersteller hat die Lieferung der in Hamburg hergestellten Wafer an die chinesischen Nexperia-Fabriken eingestellt, wo diese bislang weiterverarbeitet wurden.
Auf Anfrage des „Hamburger Abendblatts“ bestätigte Nexperia, dass es Vorgespräche zu Kurzarbeit mit dem Betriebsrat gegeben habe. Dies sei eine Vorsichtsmaßnahme. Das Werk in Hamburg produziere zunächst regulär weiter. Nach Informationen des „Hamburger Abendblatts“ wird am Standort jedoch bereits in geringerem Umfang gearbeitet.
Die Krise bei Nexperia begann mit dem Eingriff der niederländischen Regierung im September und der Entscheidung eines Amsterdamer Gerichts, Unternehmenschef Xuezheng Zhang zu suspendieren. China verhängte daraufhin Exportverbote für Nexperia-Chips. Die Chips des Unternehmens sind besonders für die Automobilindustrie wichtig – schätzungsweise 40 Prozent der Halbleiter in der Branche kommen von Nexperia.