Einfache Methode

Mit diesen Konten maximieren Sparer ihre Zinserträge


Aktualisiert am 15.10.2024 – 13:20 UhrLesedauer: 4 Min.

Ein Paar checkt seine Kontoauszüge (Symbolbild): Um Zinsen zu bekommen, sollten Sie nicht nur über ein Girokonto verfügen. (Quelle: SolStock)

Ein einziges Girokonto genügt meist, um alltägliche Transaktionen abzuwickeln. Doch Sparer verpassen damit Zinsgewinne. Dafür sind andere Konten besser geeignet.

Das erste Girokonto wird in Deutschland meist schon im Kindes- oder Jugendalter eröffnet. Spätestens aber mit dem ersten Job oder der ersten eigenen Wohnung ist ein eigenes Girokonto Pflicht. Durchschnittlich liegen 12.700 Euro darauf, wie eine Statistik der Bundesbank zeigt.

Experten halten diesen Betrag für recht hoch, da andere Konten besser geeignet sind, um Ersparnisse aufzubewahren. Mit der richtigen Wahl behalten Sparer nicht nur den Überblick über ihr Geld, sondern verschenken auch keine Zinsen. Doch welche Möglichkeiten gibt es, nicht benötigtes Geld gewinnbringend anzulegen?

Das Girokonto ist das zentrale Konto für den alltäglichen Zahlungsverkehr. Hier gehen Einnahmen wie Gehalt oder Rente ein. Gleichzeitig werden laufende Ausgaben wie Miete oder Handyvertrag von diesem Konto beglichen. Das geht nur mit einem solchen Girokonto, sagt Sebastian Schick, Chefredakteur des Verbraucherratgebers Biallo.

Ersparnisse sollten dort besser nicht liegen, denn sie werden auf einem Girokonto in der Regel nicht verzinst. Es bestehe die Gefahr, dass sie versehentlich ausgegeben werden. „Ich würde etwa das Doppelte der monatlichen Ausgaben dort liegen lassen und alles andere zur Seite legen“, so Schick.

Die Finanzberaterin und Buchautorin Stefanie Kühn empfiehlt eine einfache Daumenregel: „Einen Tag vor dem Gehaltseingang sollten möglichst noch 1.000 Euro Guthaben auf dem Konto sein. Den Rest kann man zum Monatsende abräumen und anlegen.“ So bleibt ein Sicherheitspuffer für Ausgaben bestehen und das Geld wird sinnvoll genutzt.

  • Finanzirrtümer: Warum der Dispokredit besser ist als sein Ruf
  • Ratenkredit: Finanzielle Freiheit oder Schuldenfalle?

Wichtig ist, dass das Konto nicht ins Minus rutscht, etwa aufgrund größerer ungeplanter Ausgaben. In solchen Fällen sollte besser das Sparkonto genutzt werden, um teure Überziehungszinsen zu vermeiden. Experten raten außerdem, nicht zu viele Girokonten zu besitzen. Mehr als zwei Girokonten könnten den Schufa-Score negativ beeinflussen. Erfahren Sie hier mehr zu diesem Thema.

Es lohnt sich, ein Tagesgeldkonto zu eröffnen, damit das Ersparte nicht unverzinst auf dem Girokonto liegt. Mit einem Dauerauftrag kann die Sparsumme regelmäßig transferiert werden. Dieses Konto bietet Flexibilität: „Man hat schnellen Zugriff auf das Geld und kann es jederzeit auf das Referenzkonto überweisen“, so Kühn. Überweisungen auf andere Konten sind in der Regel nicht möglich und eine Überziehung ist ausgeschlossen, da das Konto nur auf Guthabenbasis geführt wird.

  • Frag t-online: Bei welcher Bank ist Tagesgeld am sichersten?
  • Traum vieler Anleger: Gibt es eine Geldanlage ohne Risiko?

Auf ein Tagesgeldkonto gehöre die Notfallreserve von drei bis sechs Nettomonatsgehältern, rät die Finanzberaterin. Erst wenn dieser Notgroschen angespart sei, sollten Sparer Geld für andere Ziele wie den nächsten Urlaub oder eine Immobilie zurücklegen.

Weil die Angebote in der Regel kostenlos sind, kann es sich anbieten, gleich mehrere davon zu haben. Das erleichtert den Überblick, welches Geld wofür gedacht ist.

  • Geld sparen mit der Umschlagmethode: Anleitung für Anfänger
  • 52-Wochen-Challenge: So sparen Sie einfach über 1.000 Euro

Während Girokonten weiterhin kaum Zinsen abwerfen, bieten Tagesgeldkonten inzwischen wieder attraktivere Renditen – zumindest bei einigen Anbietern. Laut Aussage von Schick liegen die Zinssätze bei vielen Sparkassen und Volksbanken mit etwa 0,7 Prozent deutlich niedriger als bei Online- oder Direktbanken. „Deshalb sollten Kunden nach einem guten Angebot suchen. Derzeit sind bis 3,5 Prozent Zinsen möglich, zeigt unser aktueller t-online-Zinscheck.

Doch Vorsicht vor Lockangeboten: Diese bieten in der Regel für Neukunden bessere Konditionen und gelten nur für wenige Monate. Danach fällt die Verzinsung auf das Niveau für Bestandskunden ab und kann jederzeit an die Marktlage angepasst werden.

Wenn auf dem Tagesgeldkonto mehr liegt als der Notgroschen, kann das Geld auf ein Festgeldkonto transferiert werden, um höhere Zinsen zu erzielen. Bei einem Festgeldkonto wird das Geld für eine festgelegte Laufzeit angelegt und ist während dieser Zeit nicht verfügbar. Daher sollten laut Experten nur solche Ersparnisse ins Festgeld investiert werden, die während der gesamten Anlagedauer sicher nicht benötigt werden.

  • Tages- oder Festgeld: Das sind die Unterschiede
  • Trend: Festgeldzinsen sinken auf Tiefstand seit Frühjahr 2023

Die Laufzeiten eines Festgeldkontos liegen üblicherweise zwischen zwölf Monaten und zehn Jahren und versprechen für diese Zeit einen festen Zins. „Normalerweise erhalten Kunden bessere Konditionen, je länger sie sich binden“, sagt Schick.

Derzeit sei das aber anders. „Wir haben eine inverse Zinskurve. Das heißt, dass Banken für kürzere Laufzeiten oft sogar höhere Zinsen zahlen als für längere.“ Er rät: Länger als fünf Jahre sollte man sein Geld derzeit nicht auf Festgeldkonten anlegen – falls doch, dann zumindest gestreut über eine mehrstufige Zinstreppe.

Finanzberaterin Stefanie Kühn empfiehlt, mehrere Konten mit unterschiedlichen Laufzeiten zu eröffnen, um flexibler auf Ersparnisse zugreifen zu können. Sparer sollten ihr Geld gleichmäßig auf Zeiträume von einem bis fünf Jahren verteilen. Dadurch wird jedes Jahr ein Teil der Ersparnisse frei, der dann erneut angelegt werden kann.

Aktie.
Die mobile Version verlassen