Franziska Brantner wird als mögliche neue Grünen-Vorsitzende gehandelt. Die 45-Jährige ist Vollblutpolitikerin, hält ihr Privatleben aber so gut es geht aus der Öffentlichkeit heraus.
Als Konsequenz aus den jüngsten Misserfolgen der Partei kündigten die Co-Vorsitzenden der Grünen, Ricarda Lang und Omid Nouripour, den Rücktritt des gesamten Parteivorstandes an. Auf dem Bundesparteitag Mitte November soll ein neuer Vorstand gewählt werden. „Es braucht neue Gesichter, um die Partei aus dieser Krise zu führen“, sagte Ricarda Lang. „Jetzt ist nicht die Zeit, am eigenen Stuhl zu kleben. Jetzt ist die Zeit, Verantwortung zu übernehmen, und wir übernehmen diese Verantwortung, indem wir einen Neustart ermöglichen.“
Wer für den Parteivorsitz kandidieren wird, ist noch offen, auch wenn hinter den Kulissen schon Namen genannt werden. Einer davon ist Franziska Brantner. Sie ist parlamentarische Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium, eine enge Vertraute Robert Habecks, die dem Realo-Flügel angehört. Für sie spricht nach Ansicht von Parteimitgliedern, dass sie klar kommunizieren kann und aktiv verschiedene Social-Media-Plattformen bespielt. Schon vor ein paar Wochen wurde bekannt, dass sie Robert Habecks Wahlkampfmanagerin werden soll.
Franziska Brantner ist 45 Jahre alt und seit 15 Jahren in der Politik aktiv. Über ihre Arbeit lernte sie wahrscheinlich auch ihren früheren Partner kennen – der ebenfalls öffentlich bekannt ist: Boris Palmer. Jedoch hielt sie ihre Beziehung zu dem Tübinger Oberbürgermeister und ehemaligen Grünen-Politiker stets aus der Öffentlichkeit heraus. Bekannt ist lediglich, dass sie eine gemeinsame Tochter haben. Ihre Beziehung will sie nicht zum Thema machen. „Werden einem Mann auch nach über zehn Jahren einer Trennung diese Fragen gestellt?“, kritisierte sie in einer Podcast-Folge von „Die Boss – Macht ist weiblich“ diesbezüglich.
Auch darüber hinaus gibt es kaum private Details aus Franziska Brantners Leben. Andere Politiker geben auf ihrer offiziellen Homepage oft ein paar Einblicke, sie jedoch hält diesen Teil ihres Lebens unter Verschluss und informiert dort nur über ihre politische Arbeit. Nach Angaben auf der Internetseite des Bundestages ist sie derzeit jedoch ledig. Ihr Ex-Partner ist hingegen verheiratet. Boris Palmer gab 2021 seiner langjährigen Partnerin Magdalena Ruoffner das Jawort. Das Paar hat zwei gemeinsame Söhne.
Ob die ehemaligen Ex-Partner bald wieder beruflich aufeinandertreffen? Inmitten der Turbulenzen rund um den Rückzug der Grünen-Spitze will Palmer mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann über eine mögliche Rückkehr in die Partei reden. Eine Annäherung zwischen ihm und den Grünen gab es schon vor Monaten. So sagte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir vor einiger Zeit, er würde sich wünschen, dass es einen Weg zurück gebe. „Menschen für immer abschreiben, das sollte man ganz selten machen“, sagte er der „Zeit“.
Boris Palmer ist seit 2007 Oberbürgermeister in Tübingen und eckt immer wieder mit politischen Aussagen an. Im Mai vergangenen Jahres war er nach einem Eklat um die Verwendung des N-Wortes, das viele als rassistisch werten, bei den Grünen ausgetreten. Schon vorher hatte seine Mitgliedschaft wegen anderer umstrittener Äußerungen geruht.
