Schwächelnder Absatz, geringere Produktion
Minus 13 Prozent: Tesla steckt tief in der Krise
02.04.2025 – 15:45 UhrLesedauer: 5 Min.
Tesla befindet sich in einer schweren Krise: Der Autobauer verzeichnet im ersten Quartal 2025 deutliche Rückgänge bei Fahrzeugauslieferungen und Produktion.
Die Zahl der ausgelieferten Fahrzeuge ist bei Tesla im ersten Quartal weltweit massiv gesunken: Statt der prognostizierten rund 390.000 Fahrzeuge waren es in den Monaten Januar bis März nur 336.681 – im Vorjahreszeitraum waren es noch 386.783. Das ergibt ein dickes Minus von 13 Prozent. Nach Angaben der „Financial Times“ ist es das schwächste Quartal seit 2022.
Auch die Zahl der produzierten Fahrzeuge sank von 433.371 auf 362.615 Autos – 16 Prozent weniger als vor einem Jahr. Vorhergesagt waren 421.150. Ein erhebliches Minus, allerdings nicht ganz überraschend.
Schon vorher waren die ersten Zahlen für den Monat März aus einzelnen Ländern durchgesickert: Nach Daten des chinesischen Automobilverbandes CPCA sanken die Verkäufe im März in China um 11,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat auf knapp 79.000 Fahrzeuge. Im ersten Quartal verkaufte Tesla mit knapp 173.000 Stück gut ein Fünftel weniger seiner in China produzierten Autos, die zum Teil nach Europa exportiert werden. In Frankreich, Teslas zweitgrößtem europäischen Markt, gab es im vergangenen Monat einen Rückgang um fast 37 Prozent auf 3.157 verkaufte Elektroautos. In Schweden verzeichnete Tesla ein Minus von 64 Prozent (911 Auslieferungen). Auch in Dänemark und den Niederlanden fand Tesla fast zwei Drittel weniger Abnehmer. Norwegen allerdings lag mit rund 2.200 von Tesla verkauften Elektroautos nur ein Prozent unter dem Vorjahresmonat.
Für Deutschland gibt es für den März oder das erste Quartal bislang keine detaillierten Zahlen, doch schon die Werte für den Februar waren drastisch: Gerade einmal 1.429 Tesla-Modelle wurden neu zugelassen – ein Minus von 76,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat (6.038 Fahrzeuge).
Sein öffentliches Image hat Schaden genommen.
Abhik Mukherjee und Liz Lee, Branchenexperten vom Beratungsunternehmen Counterpoint
Ein weiteres Problem ist neben steigenden Zöllen im eskalierenden Handelsstreit weltweit das veraltete Modellangebot, während die Konkurrenz vor allem aus China schärfer wird. Aber auch die Konkurrenz aus Europa hat aufgeholt, sagt Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer. Neue Modelle von Marken wie VW, Skoda oder BMW seien in den Einstiegsversionen bei den tatsächlich gezahlten Preisen „deutlich attraktiver als die gealterten Tesla Modelle“, so Dudenhöffer. Zudem hatten häufige Preissenkungen den Wiederverkaufswert gebrauchter Tesla-Modelle stark reduziert und laut Auswertung der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) den gesamten Markt für gebrauchte E-Autos nach unten gezogen.