Mehrere Wolkenkratzer in Flammen
Feuerdrama in Hongkong: 44 Tote, fast 300 vermisst
Aktualisiert am 27.11.2025 – 00:01 UhrLesedauer: 2 Min.
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Ein verheerender Brand erfasst mehrere Wohntürme in Hongkong. Noch immer sollen Menschen in den Häusern gefangen sein.
Bei dem Großbrand in einem Wohnhochhauskomplex in Hongkong sind mindestens 44 Menschen ums Leben gekommen. 45 weitere befinden sich nach Angaben der Behörden in kritischem Zustand. Zudem werden 279 Menschen vermisst, wie Hongkongs Regierungschef John Lee in der chinesischen Sonderverwaltungsregion sagte. Damit steigt die Zahl der Opfer nach dem verheerenden Feuer in der Wohnanlage Wang Fuk Court weiter deutlich an.
Das Feuer brach am Mittwochnachmittag (Ortszeit) in dem Wohnkomplex im Stadtteil Tai Po aus und breitete sich wohl über ein Baugerüst aus Bambus auf sieben der acht Hochhäuser aus. Die Behörden riefen die höchste Brandwarnstufe fünf aus. Starke Winde sollen die Flammen weiter angefacht haben.
Augenzeugen berichteten von dicken schwarzen Rauchwolken und meterhohen Flammen, die den Nachthimmel erhellten. Ein 66-jähriger Anwohner sagte der Nachrichtenagentur Reuters, dass er nur einen „sehr lauten Knall“ gehört und dann das Feuer in einem Nachbargebäude gesehen habe. Er habe sofort seine Sachen zusammengepackt und das Haus verlassen.
Wie Reuters weiter schreibt, berichten andere Bewohner, dass Familienmitglieder von ihnen noch in den Häusern eingeschlossen sind. Laut „South China Morning Post“ bestätigte auch die Polizei, mehrere Notrufe wegen eingeschlossener Personen erhalten zu haben.
Unter den Toten befindet sich auch ein 37-jähriger Feuerwehrmann. Er soll bei den Löscharbeiten den Kontakt zu seinen Kollegen verloren haben, diese hätten ihn später mit Brandverletzungen gefunden.
Mehr als 760 Feuerwehrleute und 400 Polizisten waren im Einsatz. Die Behörden richteten Notunterkünfte für die evakuierten Bewohner ein. Über 700 Menschen suchten dort Unterschlupf. Die Hongkonger Polizei richtete einen Telefonservice ein, damit sich die Öffentlichkeit über die Opfer informieren konnte.
Der Wohnkomplex Wang Fuk Court wurde 1983 im Rahmen eines staatlich subventionierten Wohnungsbauprogramms errichtet und umfasst 2.000 Wohnungen. Die Gebäude haben jeweils 32 Stockwerke. Der Stadtteil Tai Po ist ein Vorort mit rund 300.000 Einwohnern nahe der Grenze zum chinesischen Festland.
Die Gebäude waren für Renovierungsarbeiten mit Bambusgerüsten eingerüstet. Laut Anwohnern sind sie bereits seit einem Jahr angebracht. Einem Bericht der Hongkonger „South China Morning Post“ zufolge wurden im Zusammenhang mit dem Brand drei Männer wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung festgenommen. Die Polizei werde am Donnerstag eine Pressekonferenz zu den Einzelheiten abhalten.












