Wer nach George Michaels Tod profitiert

Das Millionenvermächtnis von „Last Christmas“


29.11.2024 – 11:14 UhrLesedauer: 2 Min.

Wham: George Michael und Andrew Ridgeley verkauften mit ihren Songs mehr als 25 Millionen Tonträger. (Quelle: imago stock&people)

In diesem Jahr wird „Last Christmas“ 40 Jahre alt. Der Weihnachtsklassiker von Wham! ist ein Ohrwurmgarant – und eine unfassbar große Goldgrube.

„Laaaaaaast Christmas, I gave you …“ Stopp! Das dürfte für den Ohrwurm reichen. Wohl kaum ein Song setzt sich so sicher und konsequent in die Gehörgänge, wenn seine ersten Worte ertönen, wie dieser Weihnachtsklassiker von Wham! und seinem Schöpfer George Michael. Unzählige Male wird er in den nächsten Tagen und Wochen erklingen, schiefe Stimmen ihn in den Küchen dieser Republik mitsingen und einige werden genervt über ihre „blutenden Ohren“ schimpfen.

Doch all das täuscht nicht darüber hinweg, wie groß der Erfolg dieses Hits ist. Doch wie groß genau? Nach dem Tod von George Michael am 25. Dezember 2016 profitieren nun seine Erben erheblich von den Einnahmen des Weihnachtsklassikers. Laut Schätzungen von Branchenexperten hat „Last Christmas“ seit seiner Veröffentlichung im Jahr 1984 mehr als 360 Millionen Euro eingebracht.

Dies geht aus einer einfachen Rechnung hervor: Jedes Jahr generierte das Lied etwa neun Millionen Euro für den britischen Musiker. In diesem Jahr feiert es 40-jähriges Bestehen. So kommt also diese gigantische Gesamtsumme heraus.

In Deutschland erzielte „Last Christmas“ allein durch CD-Verkäufe und Downloads erhebliche Einnahmen. Seit 1996 platziert sich der Hit jedes Jahr in den deutschen Charts, häufig in den Top 30, und ist mittlerweile das vierterfolgreichste Lied in den ewigen Charts seit 1953. George Michael verdiente als Komponist rund 15 Prozent an jedem verkauften Tonträger. Zudem kassierte er für jede Ausstrahlung im Fernsehen durch die öffentlich-rechtlichen Sender rund zehn Euro, für Radiosender oder Streams gibt es hingegen geringere Tantieme: Diese liegen zwischen 0,3 Cent bei Spotify und 1,30 Euro bei einigen Privatsendern.

Für Radiosender und CD-Verkäufer bedeutet dies nach dem geltenden Urheberrecht, dass sie noch bis Weihnachten 2086 Tantieme für „Last Christmas“ zahlen müssen. Denn die Regelung besagt, dass das Werk erst 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers zum Allgemeingut wird.

Interessant ist, dass George Michael keine leiblichen Kinder hat und deswegen nie so ganz klar war, wer seine Erben sind. Lange wurde spekuliert, dass Michaels Patenkinder sowie wohltätige Organisationen und sein Lebenspartner Fadi Fawaz möglicherweise begünstigt werden könnten. Im Jahr 2019 kam dann durch einen Gerichtsprozess in Großbritannien heraus: Den Großteil von Michaels Vermögen erbten seine Schwestern Yioda und Melanie, einschließlich seiner zwei Anwesen in London.

Sein Vater erhielt eine Pferdezuchtfarm, sieben weitere Verwandte und enge Freunde werden ebenfalls in Michaels Testament berücksichtigt, darunter Shirlie Kemp, die als Backgroundsängerin von George Michaels früherer Band Wham! gearbeitet hatte, und David Austin, ein Musikproduzent und enger Freund des Sängers.

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