Goldgrube „Let’s Dance“: Seit Jahren fährt RTL mit der Tanzshow groß auf – bei den Kandidaten und beim Personal. Dazu gehören besonders drei prominente Namen.
Dass „Let’s Dance“ eines der Aushängeschilder von RTL ist, beweist ein einfacher Umstand. Vergangenes Jahr machte die Jury publik, dass sie vom Sender lukrative Angebote erhalten hatte – und die drei Juroren Joachim Llambi, Jorge González und Motsi Mabuse verlängerten daraufhin ihre Verträge. Nicht für ein Jahr, nicht für zwei, sondern gleich für einen längeren Zeitraum.
„Wir haben letztes Jahr den laufenden Vertrag vorzeitig um gleich mehrere Jahre verlängert“, so Jorge González in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur. „Ein solcher Schritt ist für mich ein echter Vertrauensbeweis von RTL gegenüber uns dreien.“ Das ist auch insofern bemerkenswert, als RTL in anderen Bereichen nicht für eine solche Konstanz bekannt ist. Im ansonsten so schnelllebigen Showgeschäft mit dauernd wechselnden Jurys wie denen bei DSDS oder „Das Supertalent“ ist „Let’s Dance“ ein Sonderfall: Seit 2013 sitzen Mabuse, González und Llambi gemeinsam hinter dem Jurypult der Tanzsendung, die erstmals 2006 zu sehen war.
Inga Leschek, Programmgeschäftsführerin bei RTL, sprach in der Vergangenheit gar von der „am längsten“ amtierenden „Jury einer Unterhaltungsshow weltweit“. Wie viel sich RTL das kosten lässt, verschweigt der Sender. Doch es ist davon auszugehen, dass alle drei Juroren pro Jahr einen siebenstelligen Betrag überwiesen bekommen. Wie hoch die Millionenverträge genau dotiert sind, ist naturgemäß ein Geheimnis. Ebenso unklar ist, wie viel Daniel Hartwich und Victoria Swarovski für die Moderation der Show erhalten.
Für RTL bleibt unter dem Strich trotz oder gerade wegen seiner „Goldjury“ ein einträgliches Geschäft. Mit mehr als dreieinhalb Millionen Zuschauern gehört „Let’s Dance“ zu den erfolgreichsten Formaten von RTL, in der vergangenen Staffel wurden auch in der so wichtigen Zielgruppe der jungen Zuschauer mehr als 20 Prozent Marktanteil gemessen. Die Werbung, die der Sender in der Ausstrahlungszeit der Show verkaufen kann, dürfte man sich bei RTL fast auf Dschungelcamp-Niveau vergolden lassen. Mehr zu dem Millionengeschäft im australischen Dschungel lesen Sie hier.
Zumal „Let’s Dance“ schon seit der siebten Staffel im Jahr 2014 ein Primetime-Format ist und im Senderportfolio als Familienprogramm gilt. Dementsprechend kalkuliert RTL auch bei den Werbeverträgen und kassiert bei Firmen für die Clips in den Werbepausen ab.
Nicht nur das: „Let’s Dance“ ist längst mehr als eine Fernsehshow. Die jährliche Tournee der RTL-Tanzshow durch die größten Hallen Deutschlands ist regelmäßig ausverkauft. Und auch die Eigengewächse, wie Tänzerin Ekaterina Leonova, sind inzwischen selbst zu Stars geworden.
Welches Budget sich daraus für das Anheuern der Promis ergibt, dürfte von Jahr zu Jahr leicht variieren – je nachdem, welche Jahresplanung sich der Sender gesetzt hat und wie das Vorjahr verlief. Blickt man auf den Erfolg der Vorjahresstaffel, die teilweise bis zu vier Millionen Zuschauer vor die Fernseher locken konnte, verwundert es nicht, dass die Besetzung der 18. Staffel so prominent daherkommt – und allein die Bezahlung der 14 Promis in die Millionen gehen dürfte.
Wie hoch die Gagen der Promis bei „Let’s Dance“ 2024 sind, ist nicht genau bekannt. Promis mit einem hohen Bekanntheitsgrad wie Amira Pocher, die 2022 über das Parkett fegte, verdienten verschiedenen Medienberichten zufolge bis zu 160.000 Euro für ihre Teilnahme. Zu den Spitzenverdienerinnen bei „Let’s Dance“ sollen auch Lilly Becker und Anna Ermakova gezählt haben: Sie kassierten vermutlich bis zu 200.000 Euro.
Newcomer oder Promis mit eher geringerem Bekanntheitsgrad bekommen um die 35.000 Euro. Dazu zählen Influencer, aber auch Entertainer wie dieses Jahr Marc Eggers oder Osan Yaran. Für Stars dazwischen und außerhalb kann es auch mal 50.000 bis 70.000 Euro Gage geben. Die genauen Zahlen bleiben jedoch unter Verschluss. Auf Anfrage verweist RTL traditionell auf die Vertraulichkeit der Vertragsinhalte.