Erster kommerzieller Start

Ariane 6 bringt Militärsatellit ins All – Das sollten Sie wissen


06.03.2025 – 17:31 UhrLesedauer: 2 Min.

Die Ariane 6 hebt zu ihrem zweiten Flug ab. (Quelle: Arianespace / Youtube)

Ein paar Monate später als geplant ist die Trägerrakete Ariane 6 zum ersten Mal kommerziell ins All gestartet. Der Flug hat auch symbolischen Charakter.

Die Ariane 6 ist zu ihrem ersten kommerziellen Flug gestartet. Die europäische Trägerrakete hob wie geplant um 17.24 Uhr unserer Zeit vom Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guayana ab. Ursprünglich sollte die europäische Trägerrakete Ende letzten Jahres zum ersten Mal kommerziell starten. Ein geplanter Starttermin am vergangenen Montag wurde kurzfristig abgesagt. Mit der neuen Trägerrakete will Europa in der Raumfahrt unabhängiger von den USA und Russland werden.

An Bord hat die Rakete den militärischen Aufklärungssatelliten CSO-3. Es ist der dritte und letzte Satellit, der zu einem gemeinsamen Programm mehrerer europäischer Länder unter der Führung Frankreichs gehört. Mit den durch das Satelliten-Netz gewonnenen Informationen soll unter anderem Deutschland versorgt werden.

Der erste kommerzielle Flug wird mit Spannung verfolgt. Denn obwohl der Erstflug des Raketentyps im vergangenen Sommer weitgehend erfolgreich war, funktionierte eine erneute Zündung eines Triebwerks in der sogenannten Testphase am Ende des Flugs nicht.

Die europäische Raumfahrtbehörde Esa und ihre Partner führten das darauf zurück, dass eine gemessene Temperatur einen Grenzwert überschritt und so das System gestoppt wurde, das zur Zündung eines Hilfstriebwerks hätte führen sollen.

Viel Interesse an dem Start gibt es auch wegen einer anderen Rakete: Die europäische Vega C, die kleinere Satelliten ins All bringen soll, hatte ihren Erstflug im Sommer 2022 problemlos hingelegt. Doch der erste kommerzielle Start mehrere Monate später missglückte.

Erst im vergangenen Dezember kehrte die Rakete nach knapp zweijähriger Pause auf die Startrampe zurück. Ihr Ausfall gepaart mit den Verzögerungen bei der Ariane 6 stürzte Europas Trägerraketen-Sektor zeitweise in eine Krise.

Trotz der Verspätung entspricht die Ariane 6 der Esa zufolge den aktuellen Herausforderungen. Raumfahrtexperte Martin Tajmar von der TU Dresden meint hingegen nicht, dass die Rakete auf der Höhe der Zeit sei.

Mit Blick auf das US-Raumfahrtunternehmen SpaceX sagt Tajmar: „2015 ist das erste Mal die Falcon-9-Rakete erfolgreich wieder gelandet und hat quasi das Zeitalter der wiederverwendbaren Raumfahrt gegründet, wo natürlich alle anderen jetzt dann komplett alt ausschauen.“ Erst die Rakete, die irgendwann die Ariane 6 ablöst, soll wiederverwendbar sein.

Auch wenn die Meinungen dazu, wie modern und wettbewerbsfähig die Ariane 6 ist, auseinandergehen; ihre wichtigste Aufgabe ist unbestritten, Europa einen eigenen Zugang zum All zu bieten und so die Unabhängigkeit zu sichern.

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