Am Sonntag war Axel Milberg zum letzten Mal als Borowski zu sehen. Sein „Tatort“-Aus könnte mit Umstrukturierungsmaßnahmen der Öffentlich-Rechtlichen zusammenhängen.

Der „Tatort: Borowski und das Haupt der Medusa“ war der letzte Fall von Klaus Borowski. Im Vorfeld war viel über das Ende von Axel Milberg als TV-Kommissar berichtet worden. „Er hat TV-Geschichte geschrieben“, lobte Frank Beckmann, der NDR-Programmdirektor den Kieler. Sein „unverwechselbares Spiel“ habe den „norddeutsch geprägten Einzelgänger Borowski“ geschaffen. Und auch Milberg selbst war voller Anerkennung für die Zusammenarbeit. Er habe das Ende mitgestalten dürfen, es mache ihn mehr als zufrieden.

Borowksi in den Ruhestand zu schicken, sei sogar seine Entscheidung gewesen, stellte der Schauspieler klar. „So schön die Konzentration auf die Figur Borowski war, nach 21 Jahren ändert sich der Markt und ich mit ihm. Ich habe daher die Leitung des NDR gebeten, unseren Vertrag nicht noch einmal zu verlängern und freue mich auf das Neue“, kommentierte er das „Tatort“-Aus.

Doch es gibt Gerüchte, die einen anderen Eindruck vermitteln. Hinter den Kulissen könnte es womöglich doch nicht so harmonisch abgelaufen sein. Ein Bericht der „Bild“ legt nahe, dass Milbergs Abschied unfreiwillig gewesen sein könnte. Die Zeitung zitiert einen angeblichen Insider, der wissen will: „Im Zuge eines anderen Projekts sagte Milberg, dass er eigentlich nicht aufhören wollte, sondern der Sender das so wollte. Es geht vermutlich ums Geld und ums Alter.“

Die Information, dass die ARD beim „Tatort“ umstrukturieren möchte, ist nicht neu und sie erscheint glaubhaft. Dass in diesem Zusammenhang die Bezahlung und auch das Alter der Akteure vor der Kamera eine große Rolle spielen, wurde schon mehrmals bekräftigt.

Erst im vergangenen Jahr äußerte sich Ulrike Folkerts zum Thema Alter im „Tatort“. Die 63-Jährige ist die dienstälteste TV-Kommissarin der Reihe. Ans Aufhören denkt sie zwar nicht, gab aber in einem Interview im Oktober 2024 zu: „Es wird gerade ein bisschen Tabula rasa gemacht beim ‚Tatort‘.“ Teams würden ausgetauscht. Folkerts betont dabei die Bestrebungen der Öffentlich-Rechtlichen, jünger und diverser zu werden. Die Folge: „Offensichtlich müssen die Alten das Feld räumen.“

Auch Annalena Schmidt, die über zwei Jahrzehnte lang im „Tatort“ mitspielte, bestätigt bereits, dass das Thema Geld bei langjährigen Schauspielern für den Sender zum Problem werden könnte. Sie spielte die Rolle der Sekretärin Edith Keller. Zusammen mit ihrem Kollegen Peter Espeloer, der den Kriminaltechniker Peter Becker spielte, wurde sie gegen ihren Willen in Rente geschickt. „Natürlich sind alle, die uns jetzt ersetzen, billiger. Weil wir vor 25 Jahren ja noch ordentliche Gagen ausgehandelt haben. Heute kriegen jüngere Leute nicht das Geld, das wir gekriegt haben.“ Ulrike Folkerts bestätigte die Aussagen ihrer Kollegin in einem t-online-Interview, das Sie hier lesen können.

Aktie.
Die mobile Version verlassen