„Hasse es, dass die so viel Geld gezahlt haben“
Micky Beisenherz übt scharfe Kritik an RTL
03.12.2025 – 10:26 UhrLesedauer: 2 Min.
Die TV-Sendergruppe RTL baut in Deutschland 600 Jobs ab. Entertainer Micky Beisenherz äußert sich nun öffentlich dazu und stellt sich gegen seinen Arbeitgeber.
RTL fährt herunter. Der tiefgreifende Wandel im Medienmarkt und die schwierige konjunkturelle Lage haben den Sender zum Handeln gezwungen, wie RTL-Deutschlandchef Stephan Schmitter am Dienstag erklärte. Micky Beisenherz, der unter anderem als Autor für das Dschungelcamp tätig ist, meldete sich jetzt zu der Thematik zu Wort.
Als Anfang der Woche bekannt wurde, dass RTL Stellen streichen muss, bewertete Beisenherz einen Kommentar auf X positiv, in dem jemand schrieb „Danke, Stefan“. Diese Reaktion legte nahe, dass der Moderator mit der Entscheidung seines Arbeitgebers, eine hohe Summe für Entertainer Stefan Raab hinzulegen, nicht unbedingt zufrieden ist.
Auf die Unterstellung eines Nutzers, Beisenherz würde Raab wirklich hassen, antwortete er mit den Worten: „Ich hasse den nicht. Wirklich. Ich hasse es nur, dass die für den Sch**ß so viel Geld gezahlt haben, dass jetzt 600 Leute gehen müssen.“ Klare Worte von Beisenherz, der so den Stellenabbau von RTL direkt mit dem Engagement von Raab in Verbindung bringt.
Wie der Branchendienst „DWDL“ 2024 berichtet hatte, soll RTL eine Summe von mindestens 90 Millionen Euro für dessen Firma Raab Entertainment gezahlt haben. Eine Investition, die sich jetzt rächen könnte.
Schmitter versuchte indes die Wogen zu glätten. „Der Sozialplan, den wir mit dem Betriebsrat verhandelt haben, soll betriebsbedingte Kündigungen möglichst vermeiden“, sagte er der dpa. Betroffene Beschäftigte sollen stattdessen über Altersteilzeit, Abfindungen oder andere Unterstützungsangebote entlastet werden.
Der RTL-Chef bezieht den Stellenabbau auf fehlende lineare TV-Werbeumsätze. Seit 2019 seien diese in Deutschland um mehr als 20 Prozent gesunken. Gleichzeitig habe der Konzern massiv in den Ausbau des Streamingdienstes RTL+ investiert, dessen Abonnentenzahl auf über 6,6 Millionen gestiegen ist. Mit weiter dynamischem Wachstum in allen Kennzahlen – Umsatz, zahlende Abonnenten, Nutzungsdauer – sei RTL+ auf Kurs, im Geschäftsjahr 2026 profitabel zu werden, teilte das Unternehmen mit. „Diese Gesamtsituation macht es zwingend notwendig, dass wir uns jetzt strukturell neu aufstellen“, sagte Schmitter.
