Bis 2030

Meta plant eigene Atomkraftwerke für KI-Rechenzentren


Aktualisiert am 04.12.2024 – 11:09 UhrLesedauer: 2 Min.

Tech-Konzerne wie Meta wollen den steigenden Energiebedarf mithilfe von Atomkraftwerken decken. (Quelle: phbcz/getty-images-bilder)

Meta möchte den steigenden Energiebedarf für Künstliche Intelligenz mithilfe eigener Kernkraftwerke decken. Die ersten Reaktoren sollen Anfang der 2030er Jahre ans Netz gehen.

Der Facebook-Mutterkonzern Meta hat Pläne für den Bau eigener Kernkraftwerke in den USA vorgestellt. Das Unternehmen will damit den wachsenden Strombedarf seiner Rechenzentren für Künstliche Intelligenz (KI) decken.

Wie Meta in einer Mitteilung bekannt gab, sucht der Konzern aktuell nach Entwicklern für Kernkraftwerke mit einer Gesamtleistung von einem bis vier Gigawatt. Die ersten Anlagen sollen Anfang der 2030er Jahre den Betrieb aufnehmen. Zuerst hatte „Reuters“ darüber berichtet.

Der Zeitplan ist ambitioniert: Laut Meta müssen die potenziellen Partner Erfahrung in den Bereichen Entwicklung und Genehmigung von Kernkraftwerken sowie in der Einbindung lokaler Gemeinden mitbringen. Das Unternehmen zeigt sich dabei offen für verschiedene Technologien: Sowohl kleine modulare Reaktoren (SMR) als auch konventionelle Großkraftwerke kommen infrage.

Der Bedarf an Energie für Rechenzentren in den USA steigt rasant. Nach Schätzungen der Investmentbank Goldman Sachs wird sich der Stromverbrauch zwischen 2023 und 2030 ungefähr verdreifachen. Dies erfordert den Aufbau zusätzlicher Kraftwerkskapazitäten von etwa 47 Gigawatt. Ein typisches US-Kernkraftwerk hat eine Leistung von rund einem Gigawatt.

Meta argumentiert in seiner Ankündigung, Kernenergie werde eine „zentrale Rolle beim Übergang zu einem saubereren, zuverlässigeren und diversifizierten Stromnetz spielen“. Jedoch solle die Förderung saubererer Energie weiterhin Priorität haben. Der Konzern sieht die Entwicklung von Kernkraftwerken als Ergänzung zu seinen bestehenden Investitionen in erneuerbare Energien wie Solar- und Windkraft.

Andere Tech-Konzerne haben bereits ähnliche Schritte unternommen: Microsoft vereinbarte im September eine Kooperation mit Constellation Energy zur Wiederbelebung eines Reaktors am Standort Three Mile Island im US-Bundesstaat Pennsylvania. Amazon schloss im März einen Vertrag mit Talen Energy über ein nuklear betriebenes Rechenzentrum.

Die Umsetzung der Pläne könnte jedoch durch verschiedene Faktoren erschwert werden. Dazu gehören eine überlastete US-Atomaufsichtsbehörde, mögliche Engpässe bei der Uranversorgung und potenzielle Widerstände in den betroffenen Regionen. Interessierte Projektentwickler können ihre Vorschläge bis zum 7. Februar 2025 einreichen.

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