Auswertung
Diese Menschen fahren überdurchschnittlich oft Mercedes
Aktualisiert am 12.03.2025 – 08:42 UhrLesedauer: 2 Min.
Mercedes wird oft als Rentnermarke belächelt, obwohl PS-starke Modelle im Angebot sind. Eine Auswertung zeigt, wie es um die Realität steht.
Mercedes – seit jeher umweht die Marke aus Stuttgart ein Hauch von Luxus und Hochpreisigkeit. Und trotz aller PS-starken AMG-Modelle und dicken SUVs sitzt in der Vorstellung vieler Leute häufig ein älterer Mensch mit Hut und umhäkelter Klorolle auf der Hutablage hinterm Steuer. Fieses Klischee, meinen Sie?
Zumindest zu einem gewissen Teil bestätigt sich das Vorurteil, wie das Vergleichsportal Verivox aufzeigt, das die abgeschlossenen Versicherungsverträge über zwei Jahre ausgewertet hat: Je älter der Versicherungsnehmer, desto eher fährt er tatsächlich einen Mercedes. In der Altersgruppe ab 80 Jahren ist der Mercedes-Anteil am höchsten und liegt 75 Prozent über dem Durchschnitt aller Autofahrer. Darauf folgen die 70- bis 79-Jährigen (35 Prozent über Durchschnitt) und die 60- bis 69-Jährigen (10 Prozent darüber). Bei den 30- bis 39-Jährigen sind die Werte deutlich niedriger, sie liegen 20 Prozent unter Durchschnitt. Bei den 18- bis 29-Jährigen sind die sogar 18 Prozent unter Durchschnitt. Dass Mercedes-Fahrer im Schnitt älter sind, bestätigt sich also – Klorollen und Hüte sind heutzutage allerdings tendenziell weniger angesagt.
Woran liegt es, dass weniger junge Menschen Mercedes fahren? In erster Linie dürfte das am hohen Anschaffungspreis liegen. Den kann man sich mit zunehmender Berufserfahrung und steigendem Gehalt eher leisten: „Viele Autofahrer möchten sich im Ruhestand mit einem hochwertigen Auto für die Leistungen im Erwerbsleben belohnen“, sagt Wolfgang Schütz, Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich GmbH. Dafür werden die Autos auch länger gefahren: Mit 14,4 Jahren sind diese Autos etwas älter als die anderer Marken (12,7 Jahre).
Wen überrascht es, dass bei den Berufsgruppen vor allem Besserverdiener einen Mercedes fahren? Rechtsanwältinnen und -anwälte fahren zu 63 Prozent häufiger einen Mercedes-Benz als der Durchschnitt aller Autofahrer. Auch bei Medizinern ist die Marke beliebt: Ärztinnen und Ärzte sitzen zu 36 Prozent häufiger im Benz als der Durchschnitt. Unterrepräsentiert sind Mercedes-Modelle hingegen bei Altenpflegern (halb so häufig wie beim Durchschnitt), Verkäufern (43 Prozent unter Durchschnitt) und Arzthelfern (36 Prozent darunter).
Und auch an der Bundesländerverteilung von Mercedes-Modellen kann man gut ablesen, wo das Geld sitzt: In Baden-Württemberg, dem Heimat-Bundesland der Marke, liegt der Mercedes-Anteil 23 Prozent über dem gesamtdeutschen Schnitt. Noch höher ist er allerdings im Stadtstaat Hamburg. Fahrzeuge mit Stern sind hier zu 26 Prozent häufiger versichert als im Bundesschnitt. Unterrepräsentiert sind Mercedes-Modelle hingegen in Thüringen (26 Prozent unter dem Schnitt), Sachsen-Anhalt (27 Prozent darunter) und Sachsen (31 Prozent).