Studie zeigt besorgniserregenden Trend

Die meisten Angestellten sind mit ihrem Job unzufrieden


16.01.2025 – 14:29 UhrLesedauer: 2 Min.

Büroangestellte (Symbolbild): Die Mehrheit der deutschen Angestellten fühlen sich in ihrem Job gelangweilt oder unterfordert. (Quelle: Josep Suria/imago-images-bilder)

Eine neue LinkedIn-Studie offenbart die wachsende Jobunsicherheit und generelle Unzufriedenheit auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Ein Punkt bietet dennoch Grund zur Hoffnung.

Deutschland steckt wirtschaftlich und politisch in einer Phase der Unsicherheit. Das hat direkte Folgen für den Arbeitsmarkt. Laut einer aktuellen LinkedIn-Studie, die t-online vorliegt, zögern viele Menschen mit beruflichen Veränderungen. 58 Prozent der Befragten geben an, dass sie aufgrund der instabilen Lage im Land keine neuen Jobmöglichkeiten erkunden – trotz wachsender Unzufriedenheit.

Besonders betroffen von der aktuellen Unsicherheit sind demnach die sogenannten Millennials (Generation Y, geboren ca. 1981 – 1996) mit 63 Prozent sowie die Generation Z (geboren ca. 1997 – 2012) mit 57 Prozent. Auch die Generation X (geboren ca. 1965 –1980) liegt mit 58 Prozent auf einem ähnlichen Niveau. Die Babyboomer (geboren ca. 1946 –1964) zeigen sich hingegen etwas weniger verunsichert – hier sind es 46 Prozent.

Parallel dazu ist die Bereitschaft, den Job zu wechseln, deutlich gesunken. Während im vergangenen Jahr noch 71 Prozent über eine berufliche Veränderung nachdachten, sind es nun nur noch 53 Prozent. Ein Grund dafür ist die angespannte Arbeitsmarktlage: 45 Prozent der Befragten berichten, dass die Jobsuche schwieriger geworden sei.

Die Studie zeigt zudem eine hohe Unzufriedenheit in der Arbeitswelt. Sechs von zehn Beschäftigten fühlen sich gelangweilt oder unterfordert. Rund 30 Prozent geben an, nur noch das Nötigste zu erledigen. Besonders in Großstädten ist dieser Trend ausgeprägt.

„Es kann langfristig problematisch sein, wenn Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Jobs bleiben, in denen sie nicht motiviert sind und somit nicht ihr volles Potenzial ausschöpfen“, sagt Barbara Wittmann, LinkedIn-Managerin für die DACH-Region. Die allgemeine Unsicherheit und die schwache Konjunktur hielten viele davon ab, sich beruflich weiterzuentwickeln – obwohl der Jahresbeginn eigentlich als typische Phase der Neuorientierung gilt.

Wer sich dennoch umorientieren möchte, steht vor Herausforderungen. 34 Prozent der Befragten berichten, dass sie mehr Bewerbungen schreiben müssen, aber seltener Rückmeldungen erhalten. Zudem geben 35 Prozent an, Schwierigkeiten zu haben, ihre eigene Eignung für neue Stellen richtig einzuschätzen.

Trotz der Herausforderungen gibt es auch positive Entwicklungen. 27 Prozent der Befragten sehen das Erlernen neuer Fähigkeiten als entscheidend für ihren beruflichen Erfolg an. LinkedIn veröffentlichte zudem eine Liste der 25 wachstumsstärksten Berufe – als Orientierungshilfe für die Karriereplanung. Die Ergebnisse der Studie zeigen: Wer sich weiterbildet und offen für Veränderungen bleibt, hat langfristig bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Hinweis zur Methodik: Im Rahmen der Studie wurden im Zeitraum vom 27.11.-13.12.2024 im Auftrag von LinkedIn 2.000 Angestellte ab 18 Jahren (arbeitssuchend, voll- oder teilzeitbeschäftigt (außer Unternehmern)) in Deutschland zu ihren beruflichen Zielen und Plänen im Jahr 2025 befragt.

Aktie.
Die mobile Version verlassen