Schließungen nehmen zu

Mehrere Kölner Veedel komplett ohne Apotheke


22.01.2025 – 06:01 UhrLesedauer: 2 Min.

Ein leuchtendes Apotheken-Schild: In Köln ist die Zahl der Apotheken in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. (Quelle: Christoph Hardt via www.imago-images.de/imago)

Fünf Kölner Apotheken mussten im Jahr 2024 schließen. Neueröffnungen gab es dagegen keine.

Die Zahl der Apotheken im Kölner Stadtgebiet ist in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. Laut Angaben des Apothekerverbandes Nordrhein wurden seit 2010 fast 60 Apotheken geschlossen. Das entspricht einem Rückgang von etwa 30 Prozent, erklärt Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein, auf Anfrage von t-online.

„Es gab überhaupt keine Neueröffnungen mehr“, moniert Preis. In ganz Nordrhein-Westfalen sinkt die Anzahl bereits seit 25 Jahren, Ende 2024 gab es in den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf erstmals weniger als 2.000 öffentliche Apotheken. Laut der Apothekerkammer Nordrhein belasten Bürokratie, Lieferengpässe und geringe Bezahlung das Personal vor Ort.

Köln liegt mit fünf Schließungen im Jahr 2024 auf dem geteilten dritten Platz in den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf. Schon jetzt sind dadurch mehrere Stadtteile komplett ohne eigene Apotheke. „Zurzeit sind Merkenich, Rheinkassel, Kasselberg und Langel betroffen. Gerade für die Alten und Kranken ist das keine gute Entwicklung“, erklärt Preis weiter.

Der Kölner Apotheker, erst kürzlich zum Präsidenten der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände gewählt, betont, dass durch Botendienste der Apotheken die Versorgung der Stadtteile allerdings gesichert sei. „Aber der persönliche Besuch in der Apotheke ist noch die beste Form der Versorgung.“ Derzeit gibt es noch 211 Apotheken im Kölner Stadtgebiet, also eine auf 4.700 Einwohnern. 2010 waren es noch mehr als 270.

Besonders knapp sind dabei wichtige Antibiotika für Kinder oder das Asthmamittel Salbutamol. Preis geht nicht davon aus, dass sich die Situation zeitnah verbessert: „Leider nehmen gefährliche Versorgungsmangelsituationen von Jahr zu Jahr zu“, so der Apotheker-Präsident.

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