Dauerregen, Hochwasser, katastrophale Fluten: Hier lesen Sie alle aktuellen Entwicklungen zu den angekündigten Unwettern.

Ein langsam ziehendes Tief wird viel Regen vom Mittelmeer nach Deutschland und in die Nachbarländer bringen. Meteorologen warnen bereits seit Tagen vor enormen Niederschlagsmengen. Lokal seien bis Montag bis zu 500 Liter Regen möglich – das wäre mehr als das Doppelte von dem, was 2021 innerhalb von 24 Stunden im Ahrtal niederging.

Niederschlag wird in Millimetern (mm) gemessen. Das hat folgenden Hintergrund: Verteilt man einen Liter Wasser gleichmäßig auf einer Fläche von einem Quadratmeter, entsteht eine Wasserschicht, die einen Millimeter hoch ist.
Ein Beispiel: Fallen 100 Liter pro Quadratmeter, beträgt die Niederschlagshöhe 100 mm.

Alle Informationen zum Unwetter finden Sie in diesem Newsblog.

13.05 Uhr: In Bayern sind erste Gewässer übergetreten. Der Dauerregen habe im Südosten Bayerns die Wasserstände vom Isar-Einzugsgebiet bis zum Bayerischen Wald ansteigen lassen, an einigen Orten gebe es kleinere Ausuferungen.

In Oberbayern sind einzelne Bäche über die Ufer getreten, wie ein Polizeisprecher sagt. Im Bayerischen Wald seien die Uferbereiche kleiner Bäche geflutet, in manchen Dörfern gebe es deshalb ein paar überschwemmte Zufahrtswege. In der Oberpfalz verzeichnet die Polizei zudem mehrere kleine Einsätze wegen umgestürzter Bäume.

12.50 Uhr: Im Südwesten Polens ist seit Freitagmorgen mehr Regen niedergegangen als beim sogenannten „Jahrtausendhochwasser“ 1997. In Jarnoltowek in der schlesischen Region Oppeln sind es innerhalb von 24 Stunden 161,5 Liter pro Quadratmeter gewesen, wie das Meteorologische Institut (IMGW) mitteilt. Das sind 30 Liter mehr als der bisherige Rekordwert, der dort im Jahr des Oderhochwassers 1997 gemessen wurde.

Der Bürgermeister von Jarnoltowek hat die Evakuierung von Bewohnern angeordnet, deren Häuser unterhalb eines Staubeckens liegen. Dieses drohe überzulaufen. „Die Situation hat sich sehr zugespitzt, und das innerhalb weniger Minuten. Wir haben wirklich wenig Zeit“, sagt Bürgermeister Grzegorz Zawislak dem polnischen Nachrichtenportal „Onet“.

12.30 Uhr: Die Lage in Deutschland bleibt kritisch. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) spricht von einer „angespannten Dauerregenlage“. Anders als in Tschechien, Polen und Österreich hält sich die Hochwassergefahr aktuell zwar noch in Grenzen. Da jedoch vor allem in Bayern Dauerregen herrscht, kann sich die Situation schon am Sonntag verschärfen.

Auch im Süden und Osten von Sachsen fielen seit Freitag binnen 24 Stunden 30 bis 50 Liter Wasser pro Quadratmeter. Im Erzgebirge und in der Oberlausitz waren es zwischen 70 und knapp 100 Liter. In der Südosthälfte Bayerns kamen im Schnitt 40 bis 50 Liter runter, im Bayerischen Wald und im östlichen Alpenvorland waren es 70 Liter. An den östlichen Alpen kamen 80 bis 130 Liter zusammen.

„Bei steigender Schneefallgrenze und hohen Pegelstände könnte der zweite Regenschub die Hochwasserlage verschärfen“, sag DWD-Meteorologe Marco Manitta – auch weil es in den Nachbarländern quasi durchregnet und die Wassermassen Elbe, Oder und Neiße anschwellen lassen.

11 Uhr: Auch in Rumänien haben starke Regenfälle für Überschwemmungen gesorgt. Fünf Menschen sind dabei ums Leben gekommen. Wie die Rettungskräfte mitteilen, sind sie in der südöstlichen Region Galati gefunden worden.

Unter den Opfern seien hauptsächlich ältere Menschen, unter ihnen zwei Frauen im Alter von 96 und 86 Jahren. Weitere 90 Menschen sind evakuiert worden, schreibt das Nachrichtenportal „digi24.ro“.

Die Wassermassen haben in den betroffenen Ortschaften eine Höhe von bis zu 1,7 Metern erreicht. Menschen seien auf Hausdächer geklettert, um nicht von den Fluten mitgerissen zu werden. 200 Feuerwehrleute seien im Einsatz, ein Hubschrauber der Armee habe Kurs auf das Katastrophengebiet genommen. Die Rettungskräfte gehen davon aus, dass noch viele ältere Menschen, die in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind, in ihren Häusern in den Überschwemmungsgebieten festsitzen.

Einsatzkräfte retten einen Hund im überschwemmten Gebiet in Rumänien. (Quelle: reuters)

9.40 Uhr: Mehr als 60.000 Haushalte in Tschechien sind wegen des Unwetters ohne Strom. Das berichtet die Agentur CTK. Am stärksten betroffen sei die Verwaltungsregion um Usti nad Labem (Aussig an der Elbe) im Nordwesten des Landes an der Grenze zu Sachsen.

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