80. Jahrestag der Bombardierung Dresdens
Polizei rechnet „mit mehr rechtsextremen Teilnehmern“
11.02.2025 – 20:27 UhrLesedauer: 2 Min.
Rund um den 13. Februar 1945 stehen Dresden zahlreiche Proteste bevor. 2024 marschierten rund 1.000 Menschen bei einem Neonazi-Aufmarsch auf – dieses Jahr könnten es viel mehr sein.
Zum 80. Jahrestag der Zerstörung der Stadt Dresden wird europaweit nach Dresden mobilisiert. Besonders am Samstag, den 15. Februar, rechnet die Polizei „mit mehr rechtsextremen Teilnehmern als in den Vorjahren – auch aus dem Ausland“, teilte Polizeipräsident Lutz Rodig am Dienstag mit.
Der Jahrestag sei „für die rechtsextremistische Szene in ganz Deutschland ein Pflichttermin“, betonte auch der sächsische Verfassungsschutz-Präsident Dirk-Martin Christian. Ein breites rechtsextremistisches Spektrum werde Präsenz zeigen, um einen möglichst großen Teil der Szene hinter geschichtsrevisionistischen und NS-Verbrechen relativierenden Thesen zu versammeln. Dem könnten sich auch andere extremistische Staatsfeinde anschließen. Bereits 2024 marschierten rund 1.000 Menschen beim Neonazi-Aufmarsch auf.
Für den 13. Februar selbst ist bislang noch kein Aufzug von Rechtsextremisten angekündigt. Der linke Gegenprotest wird sich deshalb auf die Altstadt fokussieren: Eine stationäre Mahnwache am Dr.-Külz-Ring ist angemeldet. Ihr Anmelder, Lutz Giesen, organisiert auch den Neonazi-Marsch am 15. Februar.
Da sich dieses Jahr erstmals Versammlungsteilnehmer an drei Orten konfrontativ gegenüber sehen, bereite sich die Polizei auf einen deutlich kräfteintensiveren Einsatz vor. In der Innenstadt werde mehr Polizeipräsenz sichtbar sein, kündigte Polizeipräsident Rodig an.
Die ehemalige Residenzstadt war am 13. Februar 1945 und in den Tagen danach durch alliierte Bomben zerstört worden. Nach Recherchen von Historikern verloren bis zu 25.000 Menschen ihr Leben. Die Rechtsextremen sehen darin ein Kriegsverbrechen der Alliierten und relativieren die deutsche Schuld am Ausbruch des Krieges.
Der Tag wird mit Kranzniederlegungen, Friedensandachten, Konzerten oder stiller Erinnerung in Dresden begangen.