Hauptsächlich wegen Mietschulden

Sachsen: Mehr als 2.200 Zwangsräumungen in 2023

15.12.2024 – 19:16 UhrLesedauer: 1 Min.

Graffiti mit der Aufschrift „Scheiß Miete“ (Symbolbild): Nur in drei Bundesländern gab es im vergangenen Jahr mehr Zwangsräumungen. (Quelle: imago)

Eine Zwangsräumung der Wohnung ist für die Betroffenen ein Desaster. Sachsen liegt in einem Bundesländervergleich dabei relativ weit vorn.

Im Jahr 2023 sind in Sachsen 2.278 Wohnungen zwangsgeräumt worden. Das teilte das Bundesjustizministerium auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Caren Lay mit. 2022 waren es 2.265 Zwangsräumungen. Die häufigste Ursache dafür, dass Menschen ihre Wohnung verlieren, sind Lay zufolge Mietschulden.

Im Bundesländervergleich liegt Sachsen im oberen Drittel bei den Zwangsräumungen. Nur in Nordrhein-Westfalen (8.998), Bayern (2.774) und Niedersachsen (2.501) lagen die Zahlen noch höher, wobei in letzterem Bundesland zum Teil nicht zwischen Räumungen von Wohnungen und Gewerberäumen unterschieden wurde.

In Rheinland-Pfalz, das ähnlich viele Einwohner wie Sachsen hat, war die Zahl der Zwangsräumungen dagegen nur halb so hoch. Dort wurden im vergangenen Jahr 1.125 Wohnungen zwangsgeräumt. Bundesweit stieg die Zahl der Zwangsräumungen von 29.057 im Jahr 2022 auf 30.275 im vorigen Jahr.

Die Miet- und Wohnungsbauexpertin der Linken, Caren Lay forderte eine Deckelung der Mieten und einen stärkeren Kündigungsschutz. Die Bundesregierung habe es verpasst, Mieterinnen und Mieter besser zu schützen, kritisierte sie.

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