Bekommt eine wichtige Verkehrsader in Frankfurt ein umfangreiches Update? Das Land ist dafür, die Stadt dagegen. Jetzt schaltet sich der ADAC ein.

In der Debatte um den möglichen Ausbau der Autobahn 5 auf zehn Spuren am Frankfurter Kreuz hat das Bündnis, das das Großprojekt verhindern will, Unterstützung aus einer ungewöhnlichen Ecke bekommen. Der ADAC, eigentlich als eine Interessenvertretung der Autofahrer bekannt, hat sich am Wochenende kritisch gegenüber dem Vorhaben der Stadt gezeigt.

Der hessisch-thüringische Landesverband des Automobilklubs nannte das Bauvorhaben der schwarz-roten Landesregierung in einer Mitteilung „überstürzt“ und warnte vor möglichen „erheblichen volkswirtschaftlichen Schäden.“ Der ADAC erklärte, dass die zu erwartende Verkehrsmenge auf der A5 vom Land als viel zu hoch eingeschätzt wird. Auch die Stadt Frankfurt ist gegen die Idee der Landesregierung.

Vorrang bei Investitionen in den Straßenbau der Region sollte die Sanierung von maroden Straßen haben, etwa im südlichen Bereich der Autobahn zwischen dem Frankfurter Kreuz und dem Nordwestkreuz. Dort hat der Verkehrsclub noch eine andere Idee: Sinnvoll sei auch eine Verlängerung der Verteilerfahrbahn zwischen dem Westkreuz und dem Nordwestkreuz in Richtung Norden, um künftig Rückstaus auf Ausfahrt zur A66 zu verhindern.

Auch in der Bevölkerung regt sich Widerstand: Am Sonntag demonstrierten rund 4.000 Menschen bei einer Fahrraddemo gegen das Bauvorhaben. Begonnen hatte die Demonstration mit einer Kundgebung am Mainkai. Danach setzte sich die Gruppe mit Fahrrädern in Bewegung und fuhr über die A648 bis zum Westkreuz.

Der ursprüngliche Plan, direkt auf der A5 zu demonstrieren, war durch eine Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs untersagt worden, der damit der Stadt Frankfurt recht gab. Die Verwaltung hatte Sicherheitsbedenken angeführt. Das „Bündnis Stopp A5-Ausbau“ hatte zuletzt noch das Bundesverfassungsgericht angerufen, um den Plan einer Demonstration auf der A5 durchzusetzen, sich jedoch nicht durchsetzen können.

Der Aufruf zur Demo wurde von mehr als 60 Organisationen unterstützt. Darunter befanden sich unter anderem Verkehrs- und Umweltverbände sowie Bürgerinitiativen. Offen bleibt, ob sich die Landesregierung von dem Bauvorhaben abbringen lässt.

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