„Unvorstellbare Tragödie“ in den USA
Medizinische Druckkammer explodiert: Fünfjähriger tot
Aktualisiert am 03.02.2025 – 14:16 UhrLesedauer: 2 Min.
Der kleine Thomas hatte große Pläne für den Tag. Dann ging bei einer medizinischen Behandlung etwas vollkommen schief.
In der 87.000-Einwohnerstadt Troy in der Metropolregion Detroit (US-Staat Michigan) ist ein fünf Jahre altes Kind bei der Explosion einer Druckkammer ums Leben gekommen. Der Junge starb in einem medizinischen Zentrum während einer Behandlung.
Zu der Explosion kam es am vergangenen Freitagmorgen. Die Feuerwehr löschte den Brand schnell, konnte den fünfjährigen Thomas Cooper aber nur noch tot aus dem zerstörten Gerät bergen. Seine Mutter, die in der Nähe stand, erlitt Verletzungen an den Armen.
Ein Anwalt der Familie des Kindes sprach von einer „unvorstellbaren Tragödie“ und erklärte, die Kanzlei werde jeden Aspekt des Falles untersuchen: „Die Sicherheit von Kindern sollte immer oberste Priorität haben, und dieser Vorfall gibt Anlass zu ernsthaften Bedenken hinsichtlich Überdruckkammern und deren Überwachung und Regulierung.“
Druckkammern kommen in zahlreichen Fällen zum Einsatz. Die sogenannte Hyperbare Sauerstofftherapie wird zum Beispiel bei Kohlenmonoxid-Vergiftungen oder nach Tauchunfällen angewandt, aber auch bei chronischen Wundheilungsstörungen. Bei der Therapie wird Patienten reiner Sauerstoff unter Zuhilfenahme von Überdruck verabreicht. Das medizinische Zentrum, in dem die Kammer explodierte, bietet die Hyperbare Sauerstofftherapie auch bei Diagnosen wie Angststörungen, Depressionen oder ADHS an.
Weshalb der kleine Thomas behandelt wurde, ist unbekannt. Ebenso unklar ist im Augenblick noch, was die Druckkammer in Troy zur Explosion brachte. „Das ist sehr ungewöhnlich“, sagte ein Sprecher der Feuerwehr.
Eine Spur gibt es aber doch: Sauerstoff fördert Verbrennungsprozesse, daher besteht in Einpersonendruckkammern, in denen die gesamte Kammer mit reinem Sauerstoff gefüllt wird, erhöhte Brand- und Explosionsgefahr. 2012 kamen in Florida ein Pferd und eine Mitarbeiterin ums Leben, als das Pferd in der Druckkammer in Panik geriet, mit den Hinterbeinen ausschlug und mit den Hufen an die Metallwände kam. Die Funkenbildung führte zur Explosion.
Diese Gefahr herrscht bei den in Deutschland üblichen Mehrpersonen-Druckkammern dem Verband Deutscher Druckkammerzentren zufolge nicht: Diese Kammern bleiben nämlich mit normaler Atemluft gefüllt, während die Patienten den reinen Sauerstoff über dichtsitzende Gesichtsmasken einatmen.
Eine Verwandte des gestorbenen Fünfjährigen bittet im Internet nun um Spenden, um Kosten rund um den Tod des kleinen Thomas begleichen zu können. „Seine Familie liebte ihn sehr“, heißt es in dem Text. „Er war in jeder Hinsicht perfekt.“
Kurz vor seinem Tod hatte er zum chinesischen Neujahrsfest ein wenig Geld geschenkt bekommen. Von diesem Geld wollte er sich am Tag der Explosion eigentlich eine Kleinigkeit kaufen. In der Nacht davor hatte er es unter sein Kopfkissen gelegt und gesagt, es werde ihm „das größte Glück überhaupt“ bringen.