Wildtier-Experte zum Seuchenausbruch
„Die größte Gefahr sind die Menschen“
14.01.2025 – 19:40 UhrLesedauer: 1 Min.
Bei Berlin ist die hochansteckende Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Wildtiere seien dabei nicht besonders gefährdet, meint Experte Derk Ehlert.
Berlins Wildtierbeauftragter Derk Ehlert sieht im Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in der Region keine große Gefahr für seine Schützlinge. „Was die Wildtiere betrifft, kann man relativ gelassen sein“, sagte Ehlert im Gespräch mit t-online. Tiere wie zum Beispiel Wildschweine könnten zwar von dem Virus betroffen sein, ein Massensterben erwarte er aber nicht.
Ehlert denkt auch nicht, dass von Wildtieren eine große Gefahr als Verbreiter des MKS-Virus ausgeht. „Wenn Tiere daran erkranken, bewegen die sich nicht mehr so weit“, sagte der Experte. „Die größte Gefahr sind die Menschen.“ Menschen sind für das Virus selbst nicht empfänglich, können es aber weiter verbreiten, etwa durch Anhaftungen an Gegenständen oder Kleidung.
Die insbesondere für Paarhufer gefährliche Maul- und Klauenseuche war in der vergangenen Woche bei verendeten Wasserbüffeln in Hönow bei Berlin festgestellt worden. Es ist der erste Ausbruch der hochansteckenden Tierseuche in Deutschland seit 1988.
Seitdem gelten in landwirtschaftlichen Betrieben in der Region strenge Hygienemaßnahmen, etliche Tiere in einer sogenannten Sperrzone um den Ausbruchsort wurden vorsorglich getötet. Zoo und Tierpark Berlin haben für Besucher geschlossen. Einzelne Milchbetriebe müssen täglich zehntausende Liter Milch wegschütten, da Molkereien sie ihnen nicht mehr abnehmen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Das genaue Ausmaß des Ausbruchs ist noch nicht bekannt. Über die Wasserbüffel hinaus wurde bisher keine weitere Infektion nachgewiesen. Vorerst bis Mittwoch sind in Brandenburg sämtliche Tiertransporte verboten.