Am Donnerstag ist es in Krefeld zu einem Vorfall gekommen. Ein Mann soll in einem Kino mit Brandsätzen geworfen haben. Er wurde offenbar von der Polizei niedergeschossen.

In Krefeld hat es am Donnerstagabend offenbar einen Amok-Alarm gegeben, nachdem ein Mann vor einem Kino mit Brandsätzen geworfen hatte. Informationen, nach denen es sich um einen Anschlag handeln könnte, bestätigte ein Sprecher der Polizei Essen im Gespräch mit t-online nicht. Demnach haben die Behörden nach vorläufigen Erkenntnissen keine Erkenntnisse zu einem etwaigen terroristischen Hintergrund.

„Es kam zu einem polizeilichen Schusswaffengebrauch“, erklärte der Sprecher. „Dabei wurde der mutmaßliche Täter verletzt“. Auf Bildern sind Einschusslöcher in Scheiben des Gebäudekomplexes zu sehen, in dem der Mann gestellt wurde. Der Vorfall ereignete sich in der Nähe des Hauptbahnhofs der Stadt. Bei dem Verdächtigen handelt es sich laut Polizei um einen Krefelder mit irakischer Nationalität.

Wie die Polizei Essen bestätigte, steht der Mann in Verdacht, an drei unterschiedlichen Orten im Krefelder Stadtteil Cracau Brände ausgelöst zu haben. Welche Art von Brandbeschleuniger dabei zum Einsatz kam, ist derzeit noch Gegenstand der Ermittlungen.

Einem unbestätigten Bericht der „Bild“ zufolge soll der Verdächtige einen Brandsatz in das Gebäude der Bundesagentur für Arbeit geschleudert haben. Dann soll er ein vor dem Haus geparktes Auto angezündet haben und in Richtung Hauptbahnhof geflüchtet sein. Auch hätte ein Haus in Bahnhofsnähe gebrannt.

Warum der Mann nach der Brandstiftung zum Kino lief, ob er dort habe eindringen wollen oder dorthin geflüchtet sei, ist laut einem Polizeisprecher unklar. Nach WDR-Informationen wollte der Mann mit einem Molotow-Cocktail und einer weiteren Waffe in das Kino.

Gegen 19.50 Uhr wurde der mutmaßliche Täter dann von Polizeibeamten im Foyer des Multiplex-Kinos Cinemaxx gestellt, die Einsatzkräfte setzten den Mann mit Schüssen außer Gefecht. Der mutmaßliche Täter wurde ins Krankenhaus gebracht, über den Zustand des Mannes ist bislang nichts bekannt. Der Bahnhof selbst war offenbar nicht gesperrt, Menschen gingen hinein und kamen heraus.

Die Polizei ging nach dem Vorfall in Krefeld von keiner weiteren Gefahr für die Bevölkerung aus. Laut Ermittlern soll es sich bei dem Mann um einen Einzeltäter handeln, wie ein Sprecher der Essener Polizei sagte. Er hat nach bisherigen Erkenntnissen keine Menschen verletzt. Zur Motivlage des Täters konnte die Polizei bislang keine Angaben machen, dies sei Bestandteil der laufenden Ermittlungen, sagte ein Sprecher der Polizei Essen zu t-online.

Vor Ort kümmerten sich laut Medienberichten Seelsorger um die Betroffenen. Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer hatte sich laut „Rheinischer Post“ ebenfalls an den Tatort begeben. In der niederrheinischen Großstadt Krefeld leben laut Stadt rund 236.000 Menschen.

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