Mann sticht Achtjährige nieder – neue Details

Bester Freund sticht Familie nieder

„Es ist uns allen ein absolutes Rätsel“


Aktualisiert am 15.12.2025 – 11:09 UhrLesedauer: 2 Min.

Einsatzkräfte am Tatort: Der 20-jährige Tatverdächtige ist in Untersuchungshaft. (Quelle: Markus Wüllner/Video-Line TV- und Videoproduktion /dpa/dpa-bilder)

Er soll der beste Freund der Familie gewesen sein, dann stach Florian L. immer wieder auf eine Frau und ihre Kinder ein. Drei der Opfer liegen noch auf der Intensivstation, ein Kind hat Lähmungserscheinungen.

Der mutmaßliche Messerangreifer von Bergkamen befindet sich in Untersuchungshaft. Wie die Polizei mitteilte, erließ ein Richter am Sonntagabend Haftbefehl wegen versuchten Mordes in fünf Fällen. Am Montag sagte die zuständige Staatsanwältin Maribel Andersson t-online, wie es den Opfern aktuell geht, wie der Verdächtige vorgegangen sein soll – und was den Ermittlern Kopfzerbrechen bereitet.

Wie schon zuvor mehrfach hatte die 26 Jahre alte Mutter von vier Kindern dem 20-Jährigen am Freitag erlaubt, in ihrer Wohnung zu übernachten. Laut der Staatsanwältin ging der Beschuldigte noch aus. In der Nacht kehrte er gegen 2 Uhr in die Wohnung der Mutter zurück. Auf die Frau habe er einen alkoholisierten Eindruck gemacht, erklärt Andersson. Gegen 3 Uhr seien er und die Frau schlafen gegangen. In welches Bett er sich gelegt hat, sei noch unklar.

In der Nacht zum Samstag soll plötzlich und völlig aus dem Nichts heraus der Angriff erfolgt sein. Zuerst soll der Täter gegen 5.30 Uhr die schlafende Mutter attackiert haben – und nachdem diese schwer verletzt aus der Wohnung fliehen konnte, soll er auf die Kinder losgegangen sein. Die Staatsanwältin: „Im Treppenhaus waren zuerst Schreie aus dem Kinderzimmer der Jungen zu hören.“

Die Mutter, ihre Söhne im Alter von drei, fünf und sieben Jahren sowie die achtjährige Tochter erlitten laut Polizei schwerste Verletzungen. Der Täter fügte allen Kindern Stiche und Schnitte im Kopf- und Halsbereich zu. Der Achtjährigen soll er bis zu 20 Verletzungen zugefügt haben, laut Staatsanwältin Andersson am ganzen Körper.

Inzwischen sind alle Opfer außer Lebensgefahr. Die 26-Jährige und ihre beiden ältesten Kinder wurden zuletzt noch auf Intensivstationen behandelt. Die achtjährige Tochter sei „sehr traumatisiert“ und habe starke Schmerzen, sagte die Staatsanwältin, die Mutter und der siebenjährige Sohn mussten noch einmal operiert werden. Der Junge, weil er Lähmungserscheinungen im Gesicht aufwies. Offenbar hat der Täter mit seinem Messer Nervenbahnen durchtrennt.

Der 20-Jährige schweigt zu den Vorwürfen. „Auch die Mutter fragt sich, wieso er sie angegriffen hat“, sagt Staatsanwältin Andersson. Bisher gebe es weder Anhaltspunkte für eine mögliche psychische Erkrankung, noch für eine Tat aus gekränktem Stolz oder Eifersucht: Der 20-Jährige und die Mutter sollen bloß befreundet gewesen sein.

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