„Ich bin dankbar für das Leben“

Mann spielt Frisbee – und verliert beide Beine


16.11.2024 – 11:14 UhrLesedauer: 2 Min.

Heute sagt Dylan Riley: „Vielleicht bin ich jetzt sogar eine bessere Version meiner selbst.“ (Quelle: facebook.com/dylan.riley)

Es war nur ein kleiner Unfall, anscheinend nichts weiter als ein Stolperer und ein aufgeschürftes Knie. Doch der Moment hat das Leben eines 31-Jährigen grundlegend verändert.

Dylan Riley aus dem US-Bundesstaat Oklahoma will, dass sich seine Geschichte verbreitet. Es sei wichtig, Aufmerksamkeit zu erzeugen, schreibt er am frühen Samstagmorgen auf Facebook. Der 31-Jährige freut sich über jedes große internationale Medium, das über ihn und den folgenschweren Unfall berichtet, der ihn beide Beine und sieben Finger kostete.

Es geschah im vergangenen Oktober und bereitete zunächst niemandem große Sorgen: Riley spielte mit Freunden Frisbee. Als die Scheibe auf der Straße landete, stolperte er beim Aufheben und verletzte sich am Knie.

Einige Zeit später, das Missgeschick war fast vergessen, fühlte er sich auf einmal krank. „Ich hatte Fieber, Gliederschmerzen, schwitzte. Ich dachte, ich hätte eine einfache Grippe“, erinnert er sich.

Aber da täuschte sich der 31-Jährige. In Wahrheit wurde sein Körper gerade von einer gefährlichen Streptokokken-Infektion heimgesucht. Inzwischen weiß Riley, was damals passierte: Er muss Kontakt mit jemandem gehabt haben, der eine Halsentzündung hatte. Über die Wunde am Knie drangen die Bakterien in seinen Blutkreislauf ein.

Dylan Riley mit Prothesen: Der 31.Jährige kämpft sich ins Leben zurück. (Quelle: facebook.com/dylan.riley)

In der Woche, in der Riley dachte, er müsse nur die Grippe überstehen, griffen die Streptokokken von innen an. „Sie legten mein Herz, meine Lunge und meine Nieren lahm“, schildert er heute. Und dann sei plötzlich alles ganz schnell gegangen: Nach einem heißen Bad konnte Riley auf einmal seine Hände und Beine nicht mehr bewegen. „Ich konnte nur noch den Kopf drehen und meine Mitbewohner um Hilfe anflehen.“

„Er stand an der Schwelle zum Tod“

Als die Sanitäter kamen, verlor er das Bewusstsein. Alles sei schwarz geworden, sagt Riley. „Er stand praktisch an der Schwelle zum Tod“, zitiert das Magazin „People“ seinen Arzt. Die Überlebenschance des jungen Mannes habe zu diesem Zeitpunkt vielleicht noch bei zehn Prozent gelegen. Fünf Tage lag er im Koma.

Mit dem toxischen Schock, der Riley fast getötet hätte, ging ein schwerer Gewebeverlust in den Gliedmaßen einher. Kurz vor Weihnachten 2023 mussten seine Beine amputiert werden. Im Januar verlor er noch fast alle Finger: Nur an der linken Hand konnten die Chirurgen einen Teil seines Daumens und Teile seines Zeige- und Mittelfingers retten.

Jetzt, ein Jahr nach dem Unglück, bemüht sich der 31-Jährige um Optimismus. Er ist entschlossen, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. An den Beinen trägt er nun Prothesen, Teile seiner Hände konnten wiederhergestellt werden. Sein Arzt lobt die Zuversicht seines Patienten. Diese sei ein Grund dafür, dass sich Riley so gut entwickle.

Der ehemalige Schweißer besucht nun Amputierte im Krankenhaus, um ihnen Mut zu machen. Demnächst möchte er Motivationsreden vor Schulkindern halten, um ihnen beizubringen, wie wichtig es ist, niemals aufzugeben. Und er hat es sich zur Aufgabe gemacht, andere vor Streptokokken zu warnen.

„Ich bin dankbar für das Leben“, erklärt Riley. Er werde das Beste aus seiner Situation machen, dies sei nicht das Ende, sondern der Anfang einer neuen Geschichte. „Ich bin immer noch ich. Vielleicht bin ich sogar eine bessere Version meiner selbst.“

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