Anklage wegen Mordes erhoben
Mann soll Ex-Partnerin mit 28 Messerstichen getötet haben
07.02.2025 – 18:02 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein Mann soll seine Frau mit einem Messer getötet haben. Die Staatsanwaltschaft sieht das Motiv Mord aus niedrigen Beweggründen erfüllt.
Die Staatsanwaltschaft Berlin hat Anklage wegen eines mutmaßlichen Femizids gegen einen Mann erhoben. Femizid bedeutet, dass Frauen aufgrund ihres Geschlechts getötet werden – also weil sie Frauen sind. Der Tatverdächtige soll am 30. August 2024 in der Dolgenseestraße in Friedrichsfelde seine ehemalige Lebensgefährtin mit insgesamt 28 Stich- und Schnittverletzungen getötet haben. Die Behörde wirft dem 46-Jährigen Mord aus niedrigen Beweggründen vor, teilt sie am Freitag (7. Februar) in einer Pressemitteilung mit.
Seine Partnerin trennte sich den Angaben zufolge im Mai 2024 von ihm, was den Angeklagten tief gekränkt haben soll. Am Tag der mutmaßlichen Tat soll es dann erneut zu einem Streit gekommen sein, woraufhin der 46-Jährige die Wohnung des 28-jährigen Opfers aufgesucht haben soll. Er soll nicht akzeptiert haben, dass seine Ex-Partnerin ein Leben ohne ihn führen könnte.
Aus massiver Eifersucht und übersteigertem Besitzdenken soll er deshalb beschlossen haben, die 28-Jährige zu töten. Gegen 22.15 Uhr soll er sie mit dem Messer angegriffen haben. Rettungskräfte fanden die lebensgefährlich verletzte Frau den Angaben zufolge im Hausflur. Unter Reanimation wurde sie demnach in ein Krankenhaus gebracht. Dort verstarb sie kurz darauf, heißt es von der Staatsanwaltschaft.
Die Polizei nahm den 46-Jährigen noch am 30. August 2024 an der Hauptstraße Ecke Schlichtallee fest. Seit dem 31. August befindet er sich in Untersuchungshaft. Bisher hat er sich laut der Behörde nicht zu der mutmaßlichen Tat geäußert. Der 46-Jährige ist Vater von einem Sohn und drei Töchtern. Ob es sich dabei um gemeinsame Kinder mit der 28-Jährigen handelt, konnte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft nicht sagen.
Die tödliche Gewalttat im August ereignete sich nur wenige Tage nach einem weiteren mutmaßlichen Femizid, der derzeit am Berliner Landgericht verhandelt wird. Ein 50-Jähriger soll seiner Ex-Frau aufgelauert und die 36-Jährige völlig überraschend attackiert haben. Schlägen und Tritten folgten Messerstiche – einer davon war tödlich. Die beiden Fälle lösten Entsetzen und politische Diskussionen über Gewalt gegen Frauen aus.