Seine Tochter gab der Polizei den Hinweis

30 Tote: 56-Jähriger soll Brandkatastrophe ausgelöst haben


31.03.2025 – 12:43 UhrLesedauer: 2 Min.

Waldbrände in Südkorea (Archivbild): Seit mehreren Tagen wüten in Teilen Südkoreas Waldbrände. (Quelle: Yoon Gwan-shick/Yonhap via AP/dpa/dpa-bilder)

In Südkorea haben die schlimmsten Waldbrände in der Geschichte des Landes gewütet – der mutmaßliche Verursacher wollte eigentlich nur das Grab seiner Großeltern pflegen.

Südkorea hat gerade die verheerendsten Waldbrände erlebt, die es je in dem Land gab. 3.000 Häuser brannten nieder, 30 Menschen starben, Dutzende Kulturstätten wurden vernichtet. 48.000 Hektar wurden verwüstet, eine Fläche so groß wie Berlin.

Während der Trockenperiode hatten im Südosten des Landes mehr als ein Dutzend Brände gelodert. Am Montag untersuchten Polizei und Feuerwehr nun eine Stelle, die als Ausgangsort für die Feuerkatastrophe gilt.

Südkoreanische Beamte haben Ermittlungen gegen einen 56-Jährigen eingeleitet, der das verheerende Feuer möglicherweise versehentlich entfacht haben könnte. Die Polizei hat den mutmaßlichen Verursacher der Waldbrände kontakiert, erklärte ein Behördenvertreter der Provinz Nord-Gyeongsang am Sonntag. Eine Vernehmung soll nach Abschluss der Ermittlungen am Brandherd erfolgen.

Seine eigene Tochter habe die Aufmerksamkeit der Polizei auf ihn gelenkt, berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap. Laut ihrer Aussage gegenüber der Polizei hatte ihr Vater am 22. März im Distrikt Uiseong – der am schlimmsten vom Brand betroffen war – versucht, über einem Familiengrab hängende Äste anzuzünden. Doch der Wind trieb die Funken weiter, und das Feuer breitete sich unkontrolliert aus.

Auch historische Stätten wie die Gounsa-Tempelanlage in Uiseong sind den Bränden zum Opfer gefallen. Am Donnerstag sorgten leichte Regenfälle und eine spürbare Abkühlung für Entlastung, nachdem zuvor ungewöhnlich hohe Temperaturen die Brandausbreitung begünstigt hatten. Am Freitag gelang es den Einsatzkräften, mehrere Feuer zu löschen, darunter das bislang größte in Nord-Gyeongsang. Zwischenzeitlich flammte Glut wieder auf, aber am Sonntag erklärten die Behörden, die volle Kontrolle erlangt zu haben.

Waldbrände treten in Südkorea während Trockenperioden regelmäßig auf. Doch in den vergangenen Jahren haben sowohl die Durchschnittstemperaturen als auch Extremwetterereignisse deutlich zugenommen. Wissenschaftler sehen die steigende Zahl verheerender Waldbrände als Folge des Klimawandels.

Starke Winde und eine anhaltende Dürre haben die Ausbreitung der aktuellen Feuer massiv beschleunigt, erklärten die Behörden.

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