Rentenatlas 2024

In diesem Bundesland sind die Renten am höchsten


25.11.2024 – 10:00 UhrLesedauer: 2 Min.

Blick über Saarbrücken: Im Saarland beziehen vor allem Männer vergleichsweise hohe Renten. Grund ist die Bergbauhistorie des Bundeslands. (Quelle: Gugu Mannschatz/getty-images-bilder)

Die Deutsche Rentenversicherung hat aktuelle Zahlen vorgelegt, wie hoch die Altersrenten im Schnitt ausfallen. Vor allem Männer aus zwei Bundesländern sind weit vorn.

Die durchschnittliche Altersrente von Männern mit mindestens 35 Versicherungsjahren lag 2023 in Nordrhein-Westfalen bei rund 1.923 Euro, im Saarland bei rund 1.920 Euro – und damit mehr als 100 Euro über dem Bundesdurchschnitt. In beiden Bundesländern arbeiteten früher viele Männer in gut bezahlten Jobs im Bergbau.

Die guten Löhne von damals machen sich heute bei der Rente bemerkbar. Denn die Rentenzahlungen basieren auf der Höhe des individuellen Verdienstes aus allen Jahren, in denen Beiträge gezahlt wurden: je höher der beitragspflichtige Verdienst, desto höher die Rentenansprüche.

Im Bundesdurchschnitt liegt die Altersrente nach mindestens 35 Versicherungsjahren für Männer bei 1.809 Euro und für Frauen bei 1.394 Euro. Die tatsächlich überwiesenen Beträge nach Abzug von Sozialbeiträgen liegen im Schnitt bei 1.608 Euro für Männer und 1.237 Euro für Frauen. Lesen Sie hier, was von der Rente abgezogen wird.

Im Jahr 2023 zahlte die Deutsche Rentenversicherung 25,9 Millionen Renten. Im Vorjahr waren es 25,8 Millionen gewesen. Die meisten Renten gingen mit 3,6 Millionen nach Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Bayern mit 2,6 Millionen und Baden-Württemberg mit 2,2 Millionen.

6,6 Prozent aller Renten und damit etwa 1,7 Millionen zahlt die Deutsche Rentenversicherung ins Ausland, davon allein etwa 72 Prozent in Länder der Europäischen Union. Hier liegt Italien ganz vorn. Knapp 349.000 italienische Staatsangehörige erhalten eine Rente von der Deutschen Rentenversicherung. Die meisten deutschen Staatsangehörigen zieht es mit ihrer Rente nach Österreich. Etwa 29.000 Renten zahlt die Deutsche Rentenversicherung an deutsche Staatsangehörige im Nachbarland. Lesen Sie hier, ob es sich für Rentner lohnt, nach Österreich auszuwandern.

Trotz der deutlich gestiegenen Zahl gezahlter Renten ist der Beitragssatz zur Rentenversicherung heute niedriger als noch vor der Jahrtausendwende. 1997 lag er bei 20,3 Prozent, heute sind es 18,6 Prozent. Möglich war das, weil sich der Arbeitsmarkt in Deutschland positiv entwickelt hat. Insbesondere hat sich der Anteil von Frauen an der erwerbstätigen Bevölkerung deutlich erhöht. Zudem half die Zuwanderung, den Beitragssatz stabil zu halten (mehr dazu hier).

Mit dem Renteneintritt der Babyboomer-Jahrgänge wird sich diese Entwicklung nach jetzigem Stand jedoch nicht fortsetzen. Nach der Finanzschätzung der Rentenversicherung geht die Kurve beim Rentenbeitrag voraussichtlich 2027, spätestens jedoch 2028 wieder nach oben. Bis 2040 könnte der Beitragssatz dann auf 21,4 Prozent steigen.

Bei dieser Berechnung wird angenommen, dass das Rentenniveau in den Jahren nach 2025 unter 48 Prozent sinken darf, weil die bisherige Haltelinie nicht verlängert wird. Die Festschreibung des Rentenniveaus bei 48 Prozent war eigentlich im Rentenpaket II der Ampelkoalition vorgesehen, nach dem Bruch der Regierung liegen die Reformen jedoch auf Eis. Lesen Sie hier, was ein Rentenniveau von 48 Prozent bedeutet.

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