Mädchen seit 25 Jahren verschwunden – Polizei sucht Zeugen

Schicksal von Katrin Konert

Ein Zeuge rückt jetzt in den Fokus


Aktualisiert am 17.12.2025 – 16:58 UhrLesedauer: 2 Min.

Katrin Konert (Archivbild): Die damals 15-Jährige verschwand am 1. Januar 2001. (Quelle: Polizei Lüneburg)

Seit fast genau 25 Jahren gibt es kein Lebenszeichen von Katrin Konert. Die Polizei ist sich sicher: Dem Täter ist sie im Laufe der Ermittlungen schon sehr nah gekommen.

Die Polizei in Niedersachsen unternimmt einen neuen Anlauf, das Schicksal von Katrin Konert zu klären. Die damals 15-Jährige war am Abend des 1. Januar 2001 spurlos verschwunden – seitdem gibt es kein Lebenszeichen mehr. Die Ermittler wenden sich fast 25 Jahre nach ihrem Verschwinden nun erneut an die Öffentlichkeit – und suchen einen ganz bestimmten Zeugen.

Katrin Konert war am Neujahrsabend zuletzt in der kleinen Ortschaft Bergen im Landkreis Lüchow-Dannenberg südöstlich von Hamburg gesehen worden. An dem Tag herrschte unangenehmes Wetter: Nieselregen verwandelte den eisigen Boden in Blitzeis. Die 1,60 Meter große Konert war mit einer schwarzen Bomberjacke, einem weißen Rollkragenpullover und schwarzen Stiefeln bekleidet. In den Abendstunden verlor sich ihre Spur.

Mehrere große Suchaktionen im Laufe der Jahre brachten keinen Erfolg, Zeugenaussagen führten nicht zu bedeutenden Ermittlungsergebnissen. Bis heute wurde keine Leiche gefunden. Doch die Beamten sind sich sicher: Katrin Konert wurde getötet.

Im Jahr 2018 nahm eine neue Ermittlungsgruppe die Suche nach Spuren im Fall Konert wieder auf. Es folgten Aufrufe in Medien, Podcasts, Flugblätter. Mehr als 170 Hinweise gingen bei der Polizei ein. Besonders bedeutend: ein anonymer Hinweisgeber. Er meldete sich 2018 und brachte den Namen einer Person ins Spiel, die Katrin am Abend des 1. Januar 2001 nach Hause fahren wollte – das dann aber nicht tat. Der Hinweisgeber nannte den Beamten die Adresse der Person, und die Beamten konnten diese dort auch antreffen und befragen. „Jedoch blieben verschiedene Fragen offen“, so die Polizei in einer aktuellen Pressemitteilung.

Die Beamten bitten jetzt den unbekannten Hinweisgeber „eindringlich“, sich erneut bei der Polizei zu melden. Das sei für die Ermittlungen „sehr wichtig“. Details nannte ein Polizeisprecher auf Nachfrage von t-online nicht. Er sagte lediglich: „Manche Menschen wissen vielleicht mehr, als sie bisher erzählt haben.“ Hinzu kommt: Viele Straftaten wie Totschlag oder Strafvereitelung sind mittlerweile verjährt, nur Mord verjährt nie.

Wie nah die Ermittler vor einem möglichen Durchbruch im Fall Katrin Konert stehen, ist unklar. Allerdings ist sich die Polizei sicher, mit dem Täter bereits in Kontakt getreten zu sein: „Wir gehen davon aus, dass wir den Täter in den Akten haben“, sagte der Polizeisprecher. Im Laufe der Jahre sei bereits gegen eine Reihe von möglichen Verdächtigen ermittelt worden. Allerdings konnte die Tat niemandem nachgewiesen werden.

Auch wenn der mutmaßliche Tod von Katrin Konert am Ende als Totschlag gewertet und ein Täter damit straffrei davonkommen würde: Den Täter zu finden, ist den Beamten wichtig, auch im Namen der Angehörigen. „Die Eltern und die Geschwister von Katrin geben die Hoffnung nicht auf“, so der Polizeisprecher.

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