Es geht um Dubai-Schokolade

Zeitung: Lindt soll Abmahnung drohen


15.11.2024 – 10:08 UhrLesedauer: 2 Min.

Die Dubai-Schokolade: Sie besteht aus Engelshaar, Pistaziencreme und einer Schokoladenhülle. (Quelle: ROONGZI/Lebensmittel Zeitung)

Dubai-Schokolade boomt. Verbraucher stehen Schlange, um die Süßigkeit zu ergattern – viele Produkte sind aber nicht echt, bemängelt nun ein Importeur.

Um die Kreation der sogenannten Dubai-Schokolade ist nicht nur ein wahrer Hype entbrannt, sondern auch jetzt schon ein heftiger Streit. Nachdem am Mittwochmorgen in mehreren deutschen Großstädten die Schokoladenliebhaber zu Tausenden vor Lindt-Filialen angestanden hatten, um eine Tafel der Sonderedition zu ergattern, meldet sich nun ein Importeur im Branchenblatt „Lebensmittel Zeitung“ zu Wort.

Andreas Wilmers, Geschäftsführer der Alina Wilmers Verwaltungs GmbH, will juristisch gegen den Schweizer Süßwarenhersteller Lindt vorgehen. „Das hat mit Dubai-Schokolade, die von Hand hergestellt wird, nichts zu tun“, sagte er der Zeitung.

Wilmers importiert Dubai-Schokolade der jungen Marke „Fix Dessert“ direkt aus Dubai und beliefert nach eigenen Angaben derzeit rund 30 Edeka-Märkte in Berlin, bislang in überschaubarem Umfang. Er sei der Auffassung, dass es nur drei legitime Hersteller des Trendprodukts in Dubai gibt. Einer davon ist Fix Dessert der Erfinderin Sarah Hamouda. Sie produziere nur 500 Tafeln pro Tag.

Wilmers mahnt. Wenn Lindt oder andere Hersteller „Dubai“ auf ihre Schokolade schreiben oder sie entsprechend bewerben, obwohl das Produkt nicht aus dem Emirat stamme, sei dies eine Irreführung. Sein Unternehmen werde „noch in dieser Woche die ersten Abmahnungen verschicken“.

Der Rechtsanwalt des Berliner Importeurs, Andreas Forsthoff, sieht das Recht auf dessen Seite. Er sagte der „Lebensmittel Zeitung“: „Die Verbraucher erwarten bei Dubai-Schokolade ein Produkt, das auch aus Dubai kommt und nicht nur eine bestimmte Rezeptur.“ Bislang gebe es eine Reihe von Markenanmeldungen in Bezug auf das Trendprodukt. Es sei aber noch keine Marke eingetragen worden. „Ich bezweifle, ob der Begriff ‚Dubai-Schokolade‘ eintragungsfähig ist. Er dürfte freihaltebedürftig sein für alle, die Schokolade aus Dubai importieren“, so Forsthoff.

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