Horst Köhler ist tot

Vor einem Jahr präsentierte er sich noch stolz mit seiner Familie


01.02.2025 – 12:08 UhrLesedauer: 3 Min.

22. Deutscher Hörfilmpreis 2024: Horst Köhler besuchte das Event mit seiner Familie. (Quelle: IMAGO)

Horst Köhler ist tot. Er ist mit 81 Jahren im Kreise seiner Familie gestorben. Der ehemalige Bundespräsident war Vater von zwei Kindern und mehrfacher Großvater.

Die Familie von Horst Köhler trauert. Der ehemalige deutsche Bundespräsident ist am frühen Samstagmorgen im Alter von 81 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben, wie das Bundespräsidialamt in Berlin mitteilt.

Der Politiker hinterlässt seine Ehefrau Eva Luise Köhler, mit ihr war er seit 1969 verheiratet. Drei Jahre nach der Hochzeit kam mit Tochter Ulrike ihr erstes Kind auf die Welt, 1977 folgte mit Jochen noch ein Sohn. Die beiden waren dabei, als Horst Köhler 2004 zum Staatsoberhaupt gewählt wurde. Seine Familie war laut Mitteilung nun auch an seiner Seite, als er am 1. Februar 2024 verstarb.

Nach seinem politischen Rücktritt zeigte sich Horst Köhler gelegentlich noch in der Öffentlichkeit. Vor knapp einem Jahr, im März 2024, gab es sogar einen seltenen Auftritt mit seiner Tochter Ulrike, Ehefrau Eva Luise sowie einer Enkeltochter beim 22. Deutschen Hörfilmpreis in Berlin.

Horst Köhler hatte insgesamt vier Enkel. Sein Sohn Jochen wurde bereits im Alter von 17 Jahren zum ersten Mal Vater. „Wir sind sehr glücklich über unser Enkelkind, so wie es immer wunderbar ist, wenn ein Kind auf die Welt kommt. Sicherlich können alle Eltern aber auch nachvollziehen, dass man nicht unbedingt begeistert ist, wenn so eine Situation eintritt. Ganz einfach, weil ein Jugendlicher noch nicht reif genug ist, um mitten in der Schulzeit ein Kind zu erziehen“, sagte Eva Luise Köhler 2011 bei „Welt am Sonntag“ zur frühen Vaterschaft ihres Sohnes.

Auch Tochter Ulrike stellte die Familie vor Herausforderungen. In der Schulzeit fiel den Eltern auf, dass Ulrike Probleme beim Lesen hatte. Es vergingen zehn Jahre, dann bekam die Familie eine Diagnose. „Retinitis Pigmentosa ist eine Augenkrankheit, die zur Erblindung führt, und diverse Begleiterkrankungen mit sich führen kann, wie etwa Entzündungen in den Gelenken“, erklärte Eva Luise Köhler.

Die 78-Jährige sprach damals im Interview von einem „Leben mit permanenten Einschränkungen und Herausforderungen, die immer wieder neu gemeistert werden müssen. Das ist nicht immer leicht“. Ein Führhund half Ulrike damals, ihren Alltag zu meistern. Sie ging zur Universität, hat mittlerweile promoviert. Sie seien stolz auf ihre Tochter, so Eva Luise Köhler.

Auch wegen des Schicksals ihrer Tochter engagiert sich Eva Luise Köhler seit Jahren für Menschen mit seltenen Krankheiten. Sie ist Schirmherrin von Achse – Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen. Zudem gründeten sie und ihr Ehemann 2006 die Eva Luise und Horst Köhler Stiftung. Auf der Homepage heißt es, man setzte sich durch „gezielte Forschungsförderung und Netzwerkarbeit für eine bessere medizinische Versorgung von Menschen mit Seltenen Erkrankungen ein“.

Die Idee für die Stiftung entstand durch ihre „verzweifelte Suche nach Antworten“, einer „jahrelangen Odyssee von Klinik zu Klinik“ und aus einer „Hilfslosigkeit angesichts fehlender Behandlungsoptionen“. Auch Tochter Ulrike ist mittlerweile Teil der Stiftung.

Angesichts der Herausforderungen hat die Familie Köhler aber immer zusammengehalten, sagte Eva Luise Köhler damals. „Das hat uns nur stärker gemacht.“ Über die Ehe zu ihrem nun verstorbenen Ehemann sagte sie 2011: „Mein Mann und ich sind Partner! Wir sind einfach glücklich miteinander.“

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