Der energetische Zustand einer Immobilie wird immer wichtiger. Doch Eigentümer und Käufer sind bei Sanierungen schnell überfordert. Wie sich das ändern lässt.

Eigentlich ist die Lage so attraktiv wie lange nicht: Wer sich für bestehende Häuser oder Wohnungen interessiert, kann inzwischen wieder zu deutlich günstigeren Preisen kaufen. Ob zur Selbstnutzung oder als Kapitalanlage – im vergangenen Jahr sind die Preise für Bestandsimmobilien um jeweils rund 12 Prozent gefallen. Ein Rückgang, wie ihn der deutsche Wohnungsmarkt seit Jahrzehnten nicht gesehen hat.

Trotzdem bleiben Käufer zurückhaltend, denn zum einen ist Wohneigentum nach der Zinswende noch immer vergleichsweise teuer, zum anderen kommt der Preisverfall im Bestand nicht von ungefähr: „Lage, Lage, Lage“ – das war einmal. Der Wert einer Immobilie hängt immer stärker von ihrem energetischen Zustand ab. Und der ist bei vielen Bestandsgebäuden schlecht.

47 Prozent der Wohnimmobilien, die 2023 in Deutschland zum Kauf angeboten wurden, hatten eine Energieeffizienz von E oder schlechter, heißt es in einem Gutachten des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Das mindert nicht nur ihren Preis, sondern macht den neuen Eigentümern auch Arbeit.

„Entspricht ein Gebäude beim Eigentümerwechsel nicht den energetischen Standards laut Gebäudeenergiegesetz, muss spätestens zwei Jahre nach Erwerb nachgerüstet werden“, sagt Florian Schüler, Sprecher der Geschäftsführung von Deutsche Bank Immobilien. Aber auch ohne gesetzliche Vorgaben tun Eigentümer gut daran, die Heizung zu modernisieren, Dach und Fassade zu dämmen oder eine Photovoltaikanlage zu installieren. Schließlich benötigen nicht sanierte Immobilien im Schnitt etwa dreimal so viel Energie wie Neubauten – auf Dauer ein beträchtlicher Kostenfaktor.

Und auch der Klimabilanz des Landes würden mehr Sanierungen helfen. 28 Prozent aller CO2-Emissionen sind laut IW direkt oder indirekt auf Gebäude zurückzuführen. Und davon werden wiederum knapp zwei Drittel von Privathaushalten verursacht. Ein gewaltiger Hebel, der aktuell aber noch nicht ausreichend gedrückt wird.

Das liegt zum einen an undurchsichtigen Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten, zum anderen aber auch an den vielen Fragen, die sich vor einer Sanierung stellen – und vor denen viele Eigentümer und Kaufinteressierte kapitulieren. Welche Maßnahmen sind überhaupt nötig? Wie lässt sich das technisch umsetzen? Was kostet das alles und gibt es finanzielle Unterstützung?

„Der Käufer der Immobilie, wie auch der Besitzer, ist mit einer fundierten fachlichen Einschätzung in der Regel schlicht überfordert“, sagt Maxim Schöbel, Handwerksmeister für Sanitär, Heizung und Klima sowie Gründer von Bauhow, einem Spezialisten für Gebäudedatenanalyse und Energieberatung. „Handwerker können zwar in gewissem Umfang Auskunft geben, sehen in solchen Beratungen aber häufig einen zeitraubenden Störfaktor oder können nicht gewerkübergreifend beraten.“ Zudem müsse zwingend ein Energieberater hinzugezogen werden.

Bauhow will diesen Prozess beschleunigen. Mit wenigen Klicks können Kunden auf der Onlineplattform die Eckdaten von Bestandsgebäuden bundesweit einsehen, etwa Energiebedarf, Gebäudeheizlast und CO2-Emissionen. Außerdem lassen sich dort verschiedene Sanierungsszenarien erstellen sowie Kosten und Einsparpotenzial prognostizieren. So erfahre der Kunde beispielsweise, ob eine Wärmepumpe sinnvoll ist und wie der Staat den Einbau fördert. Diesen Service gibt es seit Kurzem für Kunden der Baufinanzierungsvermittler Baufi24, Hüttig & Rompf sowie des Ratenkreditvermittlers Kredit24, mit denen Bauhow kooperiert. Einen ersten Eindruck vom Tool bekommen Sie hier.

Alles auf einen Blick: Im Online-Tool von Bauhow können Sie nach Bestandsimmobilien in ganz Deutschland suchen, Daten zum energetischen Zustand einsehen und sich Sanierungsvorschläge erstellen lassen. (Quelle: Screenshot Bauhow-Tool)

Einen ähnlichen Rundum-Service finden Sanierungswillige beim Berliner Unternehmen Enter, dem nach eigenen Angaben größten Energieeffizienzberater Deutschlands. „Mit wenigen Fragen können Sie bei uns online und kostenlos eine erste Einschätzung zum Einsparpotenzial bekommen“, sagt Enter-Gründer Justus Menten. Zum Energie-Check geht es hier.

Innerhalb von zwei Wochen nehme dann ein Mitarbeiter vor Ort die genauen Maße am Haus und erstelle einen digitalen Gebäudezwilling. „Anschließend schauen unsere Energieexperten und Kooperationspartner, welche Maßnahmen sich wirklich lohnen, kümmern sich um die beste Förderung in Ihrer Region und erstellen bis zu drei Vergleichsangebote. So fahren Sie deutlich günstiger und schneller, als wenn Sie alles selbst mit zehn verschiedenen Handwerkern durchführen müssten.“

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