Gericht verkündet Urteil
Kuss-Eklat bei Fußball-WM – Verbandschef wird bestraft
Aktualisiert am 20.02.2025 – 18:39 UhrLesedauer: 2 Min.
Bei der Frauenfußball-WM küsste der spanische Verbandschef eine Spielerin unaufgefordert. Der Fall ging vor Gericht. Nun gibt es ein Urteil.
Der frühere spanische Fußball-Verbandschef Luis Rubiales ist wegen eines sexuellen Übergriffs bei der Siegerehrung der Frauen-Weltmeisterschaft 2023 zu einer Geldstrafe in Höhe von 10.800 Euro verurteilt worden. Die Entscheidung gab der Nationale Gerichtshof am Donnerstag bekannt. Vom Vorwurf der Nötigung wurde der 47-Jährige wie die drei anderen Angeklagten freigesprochen.
Rubiales hatte Nationalspielerin Jennifer Hermoso nach dem WM-Triumph mit beiden Händen am Kopf gepackt und sie grob auf den Mund geküsst. Die weltweit im Fernsehen übertragene Szene löste Empörung aus. Seit einer Reform des spanischen Strafrechts gilt ein nicht einvernehmlicher Kuss als sexueller Übergriff. Die Staatsanwältin Marta Durántez Gil hatte zweieinhalb Jahre Haft für den Ex-Präsidenten gefordert.
Der im Mittelpunkt des Verfahrens stehende Kuss auf den Mund der Weltmeisterin Hermoso sei laut der Spielerin zweifellos „nicht einvernehmlich“ gewesen. Rubiales selbst hatte behauptet, er sei sich „absolut sicher“, dass Hermoso damals dem Kuss auf ihre Lippen zugestimmt habe. Er habe Hermoso gefragt, „ob ich dir einen Kuss geben darf, und sie hat ‚okay‘ gesagt“, sagte Rubiales: „So war es.“
Ein Lippenleser namens Abel Banos sagte im Gericht aus, dass Rubiales Hermoso tatsächlich um Erlaubnis gefragt habe (mehr zu den Aussagen lesen Sie hier). „Er sagte: ‚Darf ich dir einen Kuss geben?‘ Daran gibt es keinen Zweifel“, sagte Banos. Die Antwort von Hermoso sei auf dem ihm zur Verfügung gestellten Video aber nicht zu erkennen gewesen.
Hermoso widersprach der Darstellung von Rubiales. Sie erklärte: „Als Frau fühlte ich mich nicht respektiert. Dieser Moment trübte einen der glücklichsten Tage meines Lebens.“ Die 34-Jährige führte aus, dass ein „Kuss auf die Lippen“ nur gegeben werde, wenn „ich es so entscheide“.